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Gradenwitz, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Steiner, Alfons [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 2. Abhandlung): Fragment einer Inschrift über Prozessrecht: Spanien, römische Kaiserzeit — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34073#0004
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A. SlEINER:

Z. 1: Der Anfang ist nach den Durchreibungen nicht eindeutig. Mög-
iich wäre statt l-üt - ev. auch die Lesung 1-ES mit Ligatur von E und S.
Wahrscheinlicher ist mir aber die erstere Lesung, indem ich mir die Ver-
längerung des unteren Querstrichs des E (vgl. Durchreibung I und II)
durch Ausgleiten des Grabstichels entstanden denke. Die Lesung n,Lv = EX
ist durch Durchreibung gesichert. Οχέ I liest Z. 1 Anfang:., Οχέ II
dieZeile: i - L - IBI - IVIDICIA - (sic!) FIERILICEBITOPOR. (Οχέ I -
Abschrift vom Original durch Οχέ inMadrid am 23. 11. 12.; Οχέ II = Ab-
schrift in Sevilla vom 4. 12. 12).
Z. 2: Anfang gleichfalls unsicher. Οχέ II liest: )Q-PROSCIPTVM
IN EO-LOCO-IN QVO IVS-DICET (Οχέ I im wesentlichen analog).
Ich lese abweichend von Οχέ I u. II Punkte innerhaib der Worte
PRO-SCIP-TA^M und Q-VO- Die Durchreibungen lassen dieErgänzung des
Anfangsbuchstabens von Z. 2 zu O oder P zu. Die Ergänzung zu Q ist des-
halb unwahrscheinlich, weil der zu Q unbedingt gehörige Schweif auf keiner
der Durchreibungen zu sehen ist. Die Ergänzung zu P ist unwahrscheinlich
wegen der Größe der Rundung und des Ansatzes zu einer linken Rundung
in einer der Durchreibungen (vgl. Durchreibung I). PRO-SCIP-TVM ist wohl
ein Versehen des Schreibers anstatt PRO-SCRIP-TA'M.
Z. 3: TIRTIVM; offenbar Versehen des Schreibers anstatt TERTIVM.
Im Folgenden lese ich 1. anstatt D-D- , ^vie Οχέ u. DEssAu, D-R. Auf einer
der Durchreibungen aus Sevilla (vgi. Durchrbg. I) erscheint der Seitenstrich
des R in der typischen Schreibart wie in den Worten OPOR[TEBIT] in
Z. 1 und IVDIGARE in Z.4, nämlich mit einem Fußstrich. 2. Anstatt wie
DESSAU: D. D. HABERET lese ich D - R - I - HABERET mit Ligatur von
H und A (vgl. Durchreibungen). Auffallend ist zwar, daß sonst im Frag-
ment Ligaturen sich nicht finden, doch ist die Lesung HABERET ohne
Ligatur m. E. deshalb ausgeschlossen, Aveil in der Inschrift das H nirgends
mit unteren Querstrichen geschrieben ist (vgl. Z. 1 u. 6), in unserem Falle
dagegen der Querstrich des I - deutlich sichtbar ist (vgl. Durchreibungen).
3. Ganz abweichend von Οχέ lese ich das Übrige. Οχέ I liest die Zeile:
AITS - IN - SIRITVM DDEIABERITVDPRLPLTLMSI, Οχέ II: Q-VOS -
INTIRTIVMDD[IABERIT VDPR[PLTLMSI. Ich lese dagegen nach
HABERET: V-D-P-R-L-P - ITEM - SI -
Z. 4: DenAnfang der Zeile lese ich EM. Οχέ I hat nur M; Οχέ II ]=M.
Οχέ II liest die Zeile )=M QAHIA-ITER-EOSIVDICAREDEBEBITIN-
ALIQVEM. Οχέ I analog, aber statt IA-ITER = INTER. Hervorzuheben
ist noch die Punktierung innerhalb der Worte IN-TER und IA'DI-CARE.
Z. 5: Ich lese die Zeile wie Οχέ. Bemerkenswert sind ACENI-ET und
VFA^ERATIONEM anstatt ACENERATIONEM.
Z. 6: Der Anfang ist verdorben. Der Fehler kann in einem Defekt der
Tafel zur Zeit der Niederschrift gelegen haben; möglich wäre aber auch Kor-
rektur durch den Schreiber. Dies ergibt sich aus der Schreibweise PR ig
OPTER. Merkwürdig ist die Punktierung innerhalb der Wörter EAN-DEM
und DEB-EBI-T. Das S vonGAA^[S]AM ist unleserlich. BeiHABEREfehlt
der untere Querstrich des E am Schlusse. Vor PROPTER steht m. E. noch
die rechte Hälfte eines 0. Οχέ I liest die Zeile: ^ M K33OIT ER EANDEM
 
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