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Neumann, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Fraenger, Wilhelm [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 4. Abhandlung): Drei merkwürdige künstlerische Anregungen bei Runge, Manet, Goya — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34075#0024
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20 C. NEUMANN: Drei merkwürdige künstlerische Anregungen.
Figurenmotiv und phantastischer Gedanke lag Goya in dem
Stiche nach Brueghel bereit. Was Goya aus beiden machte,
wäre doch ein ganz Neues. In ein unheimliches Helldunkel, das
den Rücken des Riesen überkriecht, hat er seine Gestalt gehüllt
und ihr dadurch ein Maß plastischer Gegenwart, gleichzeitig aber
phantastischer Steigerung gegeben, an das der alte Stich nicht
entfernt denken läßt. Und vor allem: Er hat seine Schöpfung
aller satirischer Bedeutung entkleidet. Absichtslos und ohne
alle allegorische Lehrsamkeit türmt er die Gestalt seines Nacht-
riesen vor uns auf. Hierdurch wächst er über Brueghels Gestalt
hoch empor. Doch bräuchte er sich nicht eben zu schämen, sohte
wirklich Brueghels Riese der Vater sein.
 
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