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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0004
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CHR. BARTHOLOMAE:

zu *^f/ 'drei' in au., nu. erklärt, die sich eingesteht hahe,
,,weil ja auch die Akk. neutr. zusammenstimmten: au.
nu. *huo (unbezeugt) und au. nu. üho (in bezeugt)'h
s. WklPhil.iRibh Aber für die stofflicheAusgleichung der Zahl-
5 wörter kommt doch die Verhältnisbildung überhaupt nicht in
Betracht; hier beruht sie ahein auf der Reihennachbarschaft;
ledigfich aus diesem Grund hat z. B. das elische όπτώ 'acht' π
statt x, weil eben in der Einerreihe έπτ& 'sieben' vorausgeht.
Es wäre darum auch grundsätzlich falsch, wohte man annehmen,
10 formale Ausgleichung der Zahhvörter könne nur auf Grund von
Verhältnisbildung erfolgen: auch hier genügt dafür die Reihen-
nachbarschaft. Und — sind denn überhaupt die formalen Aus-
gleichungen der Wörter so glatt und einfach von den stofflichen
zu scheiden ?
15 § 2. In umfangreicher Weise haben im Mittelindischen
die Flexionsformen des Zahlworts 'drei' auf die von 'zwei' um-
gestaltend eingewirkt. Dabei stimmen die beiden Zahlwörter von
Haus aus in keinem ihrer Kasusausgänge zusammen. Das einzige
Stück, worin sie sic.h überhaupt lautlich berührten, ist: daß sie
20 beide in gewissen Adverbien und nominalen Ableitungen, sowie
als Vorderglieder Amn Zusammensetzungen gemeinsames z! auf-
weisen: s. ai. dcfh —^7A;hePu?/U7?z— ^^ητ/ητη; hcipnK—ükpüü
Aber im Mind. ist von diesen drei Gruppen nur die letzte noch
nachweisbar, und auch diese hat späterhin starke Einschränkungen
25 erfahren, vornehmlich dadurch, daß bG- durch du- ersetzt wurde,
vgl. §23. Immerhin darf der Einfluß, den der Reim Vri° — *bMz!°
in den Komposita gehabt hat, auch fürs Mind. nicht zu gering
angeschlagen werden; s. §20.
§ 3. Das PalD bietet für die beiden Zahlwörter als Nominative
30 einerseits pa. üzyo (mask.), (fem.) und hht (neutr.), anderseits
(für alle Geschlechter gemeinsam) hce oder duce [s. KvccÄYANA^
^ddf , 13 f.], also mit ganz verschiedenen Ansgängen; aber Gen.,
Instr. und Lok. lauten hier hcinTzu/n oder dM(hnn%7u, hcfAi,
^ Der Aufsatz wird in Kürze erscheinen.
2 Ich begreife unter Pali (abgekürzt pa.) ausschließlich die kanonische
Literatursprache der südlichen Buddhisten; vgl. die Noten zu §9.
^ D. i. KACCAYANAS Grammatik (Ancc^ya/MppnAnrann???.) in SENARis
Ausgabe, JAs. i^7ta; nach Seiten- und JüüraZahl angeführt.
 
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