Metadaten

Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0005
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ausgleichserscheinungen bei Zahlwörtern im Mittelindischen.

5

dort Η7?7?τ?77ΐ, /K??, also beiderseits mit den nämiichen Aus-
gängen^. Es ist mir nicht zweifelhaft, daß diese alle nur im Zahl-
wort 'drei' erwachsen sein können, daß sie somit von dort her in
die Zweizahl hereingekommen sein müssen. [Von
'duorum' ist sodann der Ausgang weiter auch auf das begriffs-
verwandte Wort für 'beide' übergegangen: pa. ??&Αΐ7ΐ7ΐ?ΐ777 'amborum',
s. §16, 18 und KACCAYANA ^4^.36, ToRP FlexdPali 43.]
§ 4. Für pa. d77z! und fM77 ist diese Herkunft ja ohne weiteres
klar. Freilich zeigen sie nicht die sefben Ausgänge wie die ent-
sprechenden aind. Formen (ai.) i7-i&/?i%, ^7-1377; wohl aber die näm-
lichen wie die übrigen f-Stämme des Pali: pa. uggfAz!, uggM77,
gegenüber ai. 77g 777&Az!A, 77g7?i3H. Das lange 7, das im Altindischen
nur dem Akk. und Gen. Pfur. zukam: ug77 777, 77g77777 4777 (mask.),
/77777A, /7777777ä777 (fem.) — sowie dem Akk.-Nom. Plur. neutr.:
(7(77*7777 —, hat sich späterhin, unterstützt durch die f-Deklination,
die das 7 im ganzen Plural hatte: ai. deefA, deef&AfA, deefMyaA,
deef77ä777, deeGn, auf affe obfiquen Plurafkasus ausgedehnt^, so
daß nunmehr die 7- und 7-Stämme in diesen Kasus völlig zusammen-
fallen: -7, -ϊλΐ, -77777777, -73773. Aber beim (mask.) Genitiv zeigt sich
ein Unterschied. Bei den 7-Stämmen geht er auf -777777??. aus:
pa. 77gg?7777777, bei der Dreizahl dagegen lautet er ^7777777777.
§ 5. Durch dieses pa. H777777777 wird die sonst in der ?-Deklina-
tion herrschende Gleichmäßigkeit empfindlich gestört. Wäre das
selbe 7777 auch im Akk.-Nom. neutr. vorhanden, so könnte man ja
eben den Nasal für die Abweichung verantwortfich machen.
Allein das ai. ^?/?? 'tria' ist durch pa. ^ϊτ??, nicht */?7?τ?? vertreten,
Der Unterschied in der Artikulation des Binnennasals (7?-—n) spielt
keine Rolle; vgl. PiscHEL, Hemac. /. X und JAcoBi, AusgewErz. XL,
Note 3, wo freilich nur vom Prakrit die Rede ist.
2 Vgl. ToRP, FlexdPali 35f. Was bei PiscHEL PrakrGr. § 69 aAnf.
(nach KAccAYANA 24d. 38) dazu gesagt wird, ist keine Erklärung.
s f-Formen: °?Ai, usw. finden sich nach EKuHN, Beitr. 79 nur in metri-
schen Texten, und zwar aus metrischen Gründen. Doch ist das nicht ganz
richtig. Bei f-Adjektiven kommt das ? auch in der Prosa vor, so z. B. ??cüsM,
s. CHiLDERS PaliDict. 14 und besonders (mit Belegen aus der Prosa*) ANDER-
SEN, PaliGl. 38. Für sie aber können die Adjektiva auf K- als Muster ge-
dient haben, deren Flexion mit der der ?'-8tämme doch noch keineswegs
vöilig ausgeglichen war; s. dazu KAccÄYANA 2d9f. 14ff., EKuHN, a. 0.
79—81, ToRP, FlexdPali 14,26f. Vgl. auch §10 zu pa.
* Denen noch 6^. 32 zuzufügen ist.

5
10
15
20
25
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften