Metadaten

Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0006
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6

CHR. BARTHOLOMAE:

dagegen das ai. hÜ7?Ü7?? (im Veda, s. § 6) durch Diese auf'-
fällige Verschiedenheit — die sich ja freiiich nachmals verwischt
hat (s. § 20), aber doch unzweifelhaft alt ist —, muß einen be-
sonderen Grund gehabt haben.
5 § 6. Nach PiscHEL, KZ JJ. 144f., PrakrGr. 77ff. — s. auch
EKuHN, Beiträge z. PaliGr. 19 — wäre er in der Lage des Wort,-
akzents auf der letzten Silbe zu suchen: Verdopplung einfacher
Konsonanten (bei gleichzeitiger Kürzung des davorstehenden
Langvokals) trete (im Mind.) nur ein, wenn das Wort ursprüng-
io lich auf der letzten Silbe betont war; s. KZ. 140. Aber selbst
wenn diese Regel und deren Voraussetzung, die Beibehaltung des
Haupttons auf der alten Stelle zutreffend sein sollten^ — das
wird von JACOBI KZ. 35. 563 ff., besonders 575 ff. durchaus be-
stritten '—, so würde doch noch die Lrage zu beantworten sein:
15 wie kommts, daß alien andern ümm-Genitiven des Veda außer
dem einzigen (RV. 185. 1) — oder, anders ausgedrückt,
den Gen.Plur. aller mask. m-Stämme außer 'drei' — irn Pali
solche auf -huz/n, entsprechen, wie z. B. eben das in § 4 angeführte
ugg'ÜMTp dem ved. %g7WM7%; und ferner, wenn etwa diese Lrage
20 dahin beantwortet werden sollte: es hätten sich eben die Nach-
formen der alten inuTTZ-Genitive denen mit anderwärtiger Be-
tonung angeschlossen (trotzdem sie sich nach LvNMANS Zäh-
lung für den Rgveda, JAOS. 75. 397ff., weitaus in der Mehrheit,
befanden): wie kommts, daß die Nachform von ίτΰτΜτρ, allein
25 diesem Zug zur Ausgleichung widerstehen konnte, während doch
die andern der RDeklination angehörigen Kasusformen der Drei-
zahl (d.h. alle außer den femininen): paAai/o, ^ϊλτί, genau
zu denen der übrigen GStämme stimmen ?
§ 7. Ich sehe diesen besonderen Anlaß in der Gestaltung
30 der Genitive der Vier- und der Sechszahl: ai. cahir7M7%, das wie
bAuw! fürs Mask. und Neutr., und -?%77,τΜ7?2,, das für alle Geschlechter
gilt; ihnen entsprechen pa. cahnmüOTV und c/um7M7??,^, beide ganz
i PrakrGr. § 91, S. 79 muß PiscHEL selber gestehen: ,,In einigen ein-
zelnen Worten, die scheinbar der Regel widersprechen, hat die Verdoppelung
offenbar einen andern Grund." Aber welchen?
^ Mit 7771, statt des zu erwartenden und älteren 7.m, in Übereinstimmung
mit den Genitiven von üünf' und 'sieben': pancGuaniun., saKa777m777. Der Geni-
tiv von 'drei' hat m?, das hier durch (pr. iüiTn' s. §20) unterstütztwar,
beibehalten, wurde aber jenen Genitiven in anderer Weise angeglichen; neben
h%7?a7?i trat uAuimTm???, s. EKunN, a. O. 32 und unten § 36.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften