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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0008
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CHR. BARTHOLOMAE:

§ 9. Nach EKuHN wäre auch der Ausgang von pa.
7777777, ebenso wie der von /77777777p. 'trium', auf rein lauthchem Weg
entstanden; a. 0. heißt es: ,,Skr. e erscheint ... als i vor ver-
doppelten Iionsonanten. . . wohl auch in dtk%7M7?2 . . . für dce7772,%77?.,
*dce77U7p,'h s. auch PiscHEL, PrakrGr. 205: ,,(prA.)^ &e7777.i, ^777777 -
*dce777 'zwek". Wegen des 777z iäßt sich dagegen das nämliche ein-
wenden, was oben § 5 gegen die Annahme geltend gemacht wurde,
es sei pa. h7i7i%7p, in rein lautlicher Entwicklung aus dem ai. ^777^777
hervorgegangen. Ich bestreite aber auch, daß man von einem
*dce77% 777 ausgehen darf, bestreite, daß es ein solches Wort in
älterer Zeit gegeben habe. Das KiZ. Jd. 144 verzeichnete mil.^
&677U 'duorum' kann nicht als Beweis dafür angezogen werden;
es meint &67777%(777), wie ja auch dort angenommen wird. Aber
ebenso wenig das bei PiscHEL, PrakrGr. 310f. belegte pr$.

gesetzliches Nebeneinander geminierter und ungeminierter Formen anzu-
erkennen ist", s. SoMMER, a. O. 203. JoHANSsoN, ShähbäzgRed. t. 46f.,
findet die Ursache der Doppelheit in der Artverschiedenheit des Akzents;
nach stoßtonigem Silbenakzent sei Konsonantendehnung eingetreten, nach
schleiftonigem nicht; die Lage des Wortakzents habe dabei keine Roile ge-
spieit. Das klingt ja recht einieuchtend; auch BRUGMANN GrdrJ J. 801,
spricht davon, daß für die Erscheinung im Lateinischen ,,der stark geschnit-
tene Siibenakzent" bestimmend gewesen sei. Aber die sprachlichen Tat-
sachen des Mind. dürften mit jener Erklärung doch gar schwer in Einkiang
zu bringen sein.
1 Unter Prakrit schlechthin (abgekürzt pr.) verstehe ich das literarische
Prakrit der Bücher. Die PrakritDiaiekte sind mit den von PiscHEL, Prakr-
Gr. lff. (vgl. 410ff.) dafür angewendeten Marken bezeichnet: (pr)A. -
(pr.)AMg. = ArdA<77n.(7gadAU (pr.)JM. = Jah:aJiüAÜ7'ä^77'L'
(pr.)M. = JJ s. noch unten; (pr)Mg. = (pr)S. = <S<7M7-<7se77Ü
Bei Wörtern, die in mehreren dieser Diaiekte vorkommen, habe ich mich
mit einer Angabe begnügt. Wörter, die der ÜJüMT-iMbü, der verbreitetsten
PrakritMundart angehören, habe ich, von besonderen Fällen abgesehen, bloß
mit pr. bezeichnet. —- Für das literarische Prakrit der Inschriften (s. PiscHEL,
a. O. §40) brauche ich die Abkürzung prL; die Herkunft eines mit prl. be-
zeichneten Worts ergibt der beigefügte Yerweis. —- Man vergleiche die Note
2 auf S. 4 und die folgende Note.
2 Unter 'Mittelindisch der Inschriften' (abgekürzt mil.) begreife ich
nur die Sprache der mittelindischen Inschriften der älteren Zeit, die der
sog. 'Palistufe' (WACKERNAGEL,*AiGr. J. Χλ^ΙΙΙ) angehören, und zwar ins-
besondere der AAAalnschriften; die beigesetzten Abkürzungen für deren
Fundstätten sind die üblichen: Dh. = ZÜMMÜ, G. = GÜ7m7', J. -
Kh. = M. = ÜJimse/u'a, S- = Im übrigen s. die bei-
gesetzten Yerweise. — Man vergleiche die vorhergehende Note.
 
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