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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0014
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CHR. BARTHOLOMAE:

durch den Reim auf die Nachbarzahl drei begünstigt waren: zwei,
zweie/' die anderen verdrängten.
§ 18. Im Pali treten bei dem Wort 'beide' die Kasus mit e
binter denen mit o stark zurück. In den § 17 genannten Wörter-
5 büchern werden überhaupt nur o-Kasus verzeichnet; doch vgb
die Grammatiken, z. B. MiNAYEF, GrPabe 92. Anderseits sind
im Pali bei dem Wort 'zwei' die o-Kasus ganz verschollen; und
auch die mit e wurden hier aul einen einzigen zurückgeführt, den
Nom.-Akk. h(n)ee. Endlich der Instrumental und der Lokativ
10 sind unter dem Druck des Genitivs in die Geleise der
LDeklination eingeschwenkt, daher dA/h, dcMM, wie und fMn;
s. § 3. Man darf bei dem Urteil über diese auffällige Scheidung
der Wörter 'zwei' und 'beide' nicht außer Acht lassen, daß wir im
'Pali' die Schriftsprache einer Priester- und Gelehrtenzunft vor
15 uns haben, denen die Sprachform maßgebend war, die der
ältesten Sammlung kanonischer Scliriften bei der ersten kanoni-
schen Fassung gegeben worden war.
§ 19. Im Prakrit ist das Wort für 'beide' nicht nachzuweisen.
Die Kasusreihe des Zahlworts 'zwei' aber zeigt sich in einem viel
20 bunteren Bild als im Pali. Die drei hauptsächlichsten Gründe
hierfür sind die folgenden: erstlich die Einstellung eines Nom.-Akk.
auf zweitens die eines Genitivs auf -ηλητπ, drittens die tber-
tragung des e und o in alle (alten, neuen und neuesten) Kasus mit
anderen Sonanten in der Stammsilbe. Auch hinsichtlich der
25 Stammgestalt ist das Bild ungleicher als im Pali: neben dem Anlaut
h- steht έ-, hervorgegangen aus dn-: pr., prl. &e = pa. hce. Der
geschlechtig freie Gebrauch aller Kasusformen setzt sich fort. —
In einem Stück ist die prakritische Flexion jedenfalls älter als
die des Pali: in der Bewahrung des o und des e vor dem Instr.-
30 und Lok.-Suffix, wo sie im Eali im Anschluß an die Dreizahl
durch ϊ ersetzt sind (§18): pr. doAi, do^n, prS. dM.oeAi7n, dnce^n gegen-
über pa. bAAi, doKH. Aus frühmind. Zeit stammen die Ausgänge
-o des Nom.-Akk. (§ 12) und des Gen. (§ 36) in pr. do, donAnni,
prA. die beide dem Pali abhanden gekommen sind. Alle
35 andern Abweichungen des Prakrit aber heruhen auf Neuerungen.
Inpr. bonAnw, prS. doiinnin und prA. &en/?ai?z (s. auch S. 10, Z. 27)
ist die Bildung alt, aber die Stammvokalisation jung, in pr.
und prA. /?en?i/ sind sie beide jung.
 
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