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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0018
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18

ÜHR. BARTHOLOMAE:

deren Eintreten für istjasichereinejungeErscheinung;man
vergleiche dazu die Ersetzung des alten zwh durch zwei- im Deut-
schen, s. ahd. ztGo??Z/ig — nhd. zwie/tzZ/ig und zwei/üZ^ig, und
andere Iiomposita der Art.
5 § 26. Im Prakrit waren in gleichem Sinn neben einander
ühlich mit dem o des Nominativs und 7/7771777/777777 'zwei-
köpfig' (^ ai. de77miMu7n); und Dwei Iiöpfe' drückte man durch
&7777τί 77!ΜΜτΕ aus. Da konnte es wohl 'zuweilen' (§22) geschehen,
daß man statt honni 77inAä77.i idehnehr &7777Ü 77777/7^777 sprach und
10 schrieb. Man halte dazu die oben in § 20 gegebene Erklärung
von pr. &777777, s. § 20.
§ 27. Es läge ja nun nahe, dementsprechend auch prA. Z7777777
neben Z7e77%7 zu erklären, entgegen dem, was oben § 21 über cleren
Beziehungen ausgeführt wurde. Aber dem widerspricht ent-
15 scheidend, erstlich, daß Z7677777 an Häufigkeit gegenüber &777777 zu-
rücksteht, sodann aher, und das ist noch wesentlicher, daß &e
am Anfang von Zusammensetzungen nur auf sehr beschränktem
Gehiet auftritt, nämlich nur in der AMg., während Z7777777 auch
sonst erscheint.
20 § 28. Wie sind nun aber pr. 7/077777 und &e77777, die geläufigsten
Nom.-Akk. der Zweizahl, neben 7/0 und &e entstanclen ? Es waren,
wie mir scheint, zwei Tatsachen, die zusammenwirkend sie haben
entstehen lassen.
§ 29. 1. Im Mind. hatten sich schon frühzeitig bei der Zwei-
25 zahl Instrumentale und Lokative mit und *e vor den Kasus-
suffixen eingestellt (s. § 18), die sich in pr. ho/77, 7/0^7? und Z^eAi,
Z?e^77 fortsetzen. Nun stand bei der Dreizahl neben den gleichen
Kasus pr. iü/?7 und /N?? als Nom.-Akk. (für alle Geschlechter)
^777777. Die Folge dieses Nebeneinanders waren die einfachen Ver-
30 hältnishildungen 7/07777? und &777?? neben /?7777?.
häufiger, sein e fast an allen Stellen zweisilbig. Wie man dies auch erklären
mag (vgl. BARTHOLOMAE, Stud. i. 111 f., WACKERNAGEL, AiGr. i. 53):
jedenfalls ist es das selbe wie in c/cM/κτ und nicht das selbe, das cfce 'zwei'
enthält. Das Fehlen von ifpeifhu und das Überwiegen von iT-ecZ/M in der
älteren Zeit läßt schließen, daß das <? aus dem Adverb der Dreizahl stammt,
λνο es ailenfalls aus -aü- entstanden sein mag. Neben cfpMM und iT-ec/At?
stellten sich durch gegenseitige Ausgleichung späterhin dpec/M und
i7-M/z7? ein. S. noch BRUGMANN Grdr.^ 3b. 12.
 
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