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Bartholomae, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 5. Abhandlung): Ausgleichserscheinungen bei den Zahlwörtern zwei, drei und vier im Mittelindischen: mit einem Anh. : Über pa. pitunnam — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34076#0024
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ÜHR. BARTHOLOMAE:

JoHANSSON, a. 0. 2. 73f. — Im Prakrit haben wir nun in den
nämlichen Kasus statt M auch f: prAMg. ρηηητη, ρηλζίψ.. Und der
i-Vokal — lang oder kurz, s. oben — findet sich an den gleichen
Stellen auch in den mind. Inschriften: mpl. ppMM in
s Kh.und Dh.; s.ZDAlG.37.104, 255, 263, 577, 587, 39. 494, 498 und
JoHANSSON, a. 0. — Gegenüber jenen Pluralkasus mit u, das
darin mit hoher Wahrscheinlichkeit überall lang zu nehmen ist,
weisen zwei Singularkasus sicher kurzes u auf: der Gen.Sing. pa.
phn, phuno, pr. piuno, έ. AMg. und der
io Instr.Sing. pa. phnnä, pr. pmnä, S. piduiiä. In den Inschriften
ist der Gen.Sing. in der AmnrwahJnschrift 74 (ZDMG. 37. 553)
durchmpI.9A^uno, bezeugt, der Instr.Sing. in denEdikten 9, 77
durch mpl. in S. und M. (s. ZDMG. 43. 152, 258,
289, 292), deren u ich, trotz der Bemerkung BüHLERS ZDMG.
15 43. 158, überall für kurz ansehe. Aber auch hier kommt neben
dem u- der PVokal vor: mpl. ρΡζΑά, in Kh., Dh. und J.
(s. ZDMG. 37. 427f., 577, 39. 503).
Abs. 3. Der Gen.Sing. pa. phu setzt das ai. phhr (im Satz-
auslaut ρΡώΑ) fort, und es scheint mir kaum zweifelhaft (s. auch
20 ÜENRY, GrPalie 70 und neuestens WScHULZE SBerlAW. 7979.
2, No. 6), daß das n der übrigen singularischen Kasusformen
aus dem alten Gen.Sing. pa. pPn herstammt. Er erhielt eine
verdeutlichende Endung: pPimo (= pr. piHiio),
und zu phuTm stellte sich dann als neuer Instr. ppMnä. Die
25 Annahme, daß sich etwa in pa. ρΡητΐο, phunä die von den
Grammatikern fürs Neutrum vorgeschriebenen aind. Formen auf
fortsetzen, hat meines Erachtens allzu geringe Wahr-
scheinlichkcit; denn zur Bildung solcher Neutralkasus war doch
nur ganz ausnahmsweise einmal Gelegenheit gegeben, und bloß
30 in der Literatursprache; in der Volkssprache kamen sie wohl
überhaupt nicht vor. — Die zeitliche Einordnung des Gen.Sing.
pa. pPnYS'a ist unsicher. Die Bildung kann erfolgt sein, als bereits
phu, mit Abfall des Schlußlauts, gesprochen wurde, aber ebenso-
gut auch schon zu einer Zeit, als er noch (irgendwie) hörbar war.
35 Abs. 4. Es liegt nahe, die für den Gen. Sing. pa. p&M-ya wahr-
scheinliche Erklärung auch auf den Gen. Plur. pa. zu
übertragen. Ich führe phunnnTp auf *pz7Mr%4?p zurück. Dessen

^ 8. dazu die Bemerkung BüHLERS, ZDMG. <%t 507 (23).
 
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