Mehr und mehr hat sich durch die Erforschung der Quehen,
auf welchen das vierte Evangelium beruhE, herausgestelft, daß
selbst dann, wenn der Apostel Johannes indirekt einer der Haupt-
urheber jener Berichte sein sollte, doch nicht daran gedacht werden
kann, daß hier eine originale Berichterstattung eines Augenzeugen
über Jesu Leben und Lehrtätigkeit vorliege. Diese Tatsache muß
zunächst durch die Zusammenstellung aller erforderlichen Hilfs-
mitte^ und Quellenberichte so bestimmtundübersichtlich
dargelegt werden, daß ein jeder, der sehen will, auch sehen muß,
was geschichtfich feststeht, was nicht.
Nun ist auf diesem Gebiete aber auch durch diejenigen,
wefche das Hauptverdienst an einer Feststellung der echten Quellen
und der sekundären Bearbeitung haben, darin gefehlt worden,
daß sie nicht genug beachtet haben, wie sehr gewichtige Gründe
dafür sprechen, daß das vorliegende Evangelium j etzt eine schrift-
stellerische Einheit darstellt, welche durch die Gleichheit
des Stils, der Lebensanschauung, der Auffassung des Wesens von
Ghristi Lehre und Person so bestimmt hervortritt, daß das Problem
doppelt schwierig zu fösen erscheint, wenn man diese Einheit ver-
nachlässigt oder geringachtet.
Gerade die Hauptvertreter einer kritischen Evangelienfor-
schung weisen auf die Einheit der Bearbeitung und der religiösen
Auffassung des Christentums hin. HEiNRiCH HoLTZMANN hält
fest an dem alten Grundsatz, daß dieses Evangelium ,,der unge-
nähte Rock" isG; nicht minder JüLiCHER^, HEiTMÜLLER^ und
^ Speziell hierüber s. OTTO HoLTZMANN, Das JoAanMeseoMMgeü'M/M in
HEINRICH HOLTZMANNS (HoLTZMANN-BAUER) lf.; H. H.
WENDT, Das JoAanneseoMngeÜM7M; SoLTAU, t/nsere t/oMMge/fen, i'Are (GHkn
M/nf i/ie GneHeMeyer^ 128 f.; WELLHAUSEN, Das i H. tfoMMgeÜMm/ ED. ScnwARTZ,
HporfeM (1907/1908); SoLTAU in TA. M. /Cr. 1908, ZeüscAr. /. iGss. TAeo-
/ogie 1910, ZeüscA/*. /. d. /VeM^esL tüfss. 1915, 1. u. 3. Heft, und TA. M. ttr.
1915.
^ Im Kommentar HoLTZMANN-BAUER.
^ EiM/eÜMMg i'n c/as 7V. T. 371 f., 375f.
^ Das EoMMgeÜM/n. JoAMMMi's in WEiss' Bibehverk.
auf welchen das vierte Evangelium beruhE, herausgestelft, daß
selbst dann, wenn der Apostel Johannes indirekt einer der Haupt-
urheber jener Berichte sein sollte, doch nicht daran gedacht werden
kann, daß hier eine originale Berichterstattung eines Augenzeugen
über Jesu Leben und Lehrtätigkeit vorliege. Diese Tatsache muß
zunächst durch die Zusammenstellung aller erforderlichen Hilfs-
mitte^ und Quellenberichte so bestimmtundübersichtlich
dargelegt werden, daß ein jeder, der sehen will, auch sehen muß,
was geschichtfich feststeht, was nicht.
Nun ist auf diesem Gebiete aber auch durch diejenigen,
wefche das Hauptverdienst an einer Feststellung der echten Quellen
und der sekundären Bearbeitung haben, darin gefehlt worden,
daß sie nicht genug beachtet haben, wie sehr gewichtige Gründe
dafür sprechen, daß das vorliegende Evangelium j etzt eine schrift-
stellerische Einheit darstellt, welche durch die Gleichheit
des Stils, der Lebensanschauung, der Auffassung des Wesens von
Ghristi Lehre und Person so bestimmt hervortritt, daß das Problem
doppelt schwierig zu fösen erscheint, wenn man diese Einheit ver-
nachlässigt oder geringachtet.
Gerade die Hauptvertreter einer kritischen Evangelienfor-
schung weisen auf die Einheit der Bearbeitung und der religiösen
Auffassung des Christentums hin. HEiNRiCH HoLTZMANN hält
fest an dem alten Grundsatz, daß dieses Evangelium ,,der unge-
nähte Rock" isG; nicht minder JüLiCHER^, HEiTMÜLLER^ und
^ Speziell hierüber s. OTTO HoLTZMANN, Das JoAanMeseoMMgeü'M/M in
HEINRICH HOLTZMANNS (HoLTZMANN-BAUER) lf.; H. H.
WENDT, Das JoAanneseoMngeÜM7M; SoLTAU, t/nsere t/oMMge/fen, i'Are (GHkn
M/nf i/ie GneHeMeyer^ 128 f.; WELLHAUSEN, Das i H. tfoMMgeÜMm/ ED. ScnwARTZ,
HporfeM (1907/1908); SoLTAU in TA. M. /Cr. 1908, ZeüscAr. /. iGss. TAeo-
/ogie 1910, ZeüscA/*. /. d. /VeM^esL tüfss. 1915, 1. u. 3. Heft, und TA. M. ttr.
1915.
^ Im Kommentar HoLTZMANN-BAUER.
^ EiM/eÜMMg i'n c/as 7V. T. 371 f., 375f.
^ Das EoMMgeÜM/n. JoAMMMi's in WEiss' Bibehverk.