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Soltau, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 6. Abhandlung): Das vierte Evangelium in seiner Entstehungsgeschichte dargelegt — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34077#0037
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Das vierte Evangelium.

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ersten Evangelium gewesen sein, wo (um 170) eine Kommission^
von angesehenen Vertretern der Kirche die Einzelheiten über die
Jugendgeschichte und die Petrusstellen geprüft und dann offi-
ziell in das Evangelium aufgenommen hat. Die beiden ein-
zigen Berichte aus dem zweifen Jahrhundert, welche
uns über die Entstehung des vierten Evangeliums Mitteilungen
machen, sprechen dabei von einem Zusammenwirken und
emem Gedankenaustausch verschiedener heiliger
Männer, um den Wortlaut der Offenbarung festzusteilen.
Der Ganon Muratori berichtet üher die Vorgänge vor der
Niederschrift dieses Evangeliums: ecnngehbrum Jo/7777777/3
ezc 7/?3c/p77/?3. co/7or/7777/?/77?3 co7?TZ?3cZpT?ZZ3 e/ ep?3cop?3 377/3 7/7.1://.'
co7Mem7m%e 7777/77 Aod/e /r/7/770 e/ ^77/7/ cnf^ne /77er?/ reee/77/7777?,
77//er??/r77777 770&7$ e7777rre777773. e777/e777 7?OC/e reoe/77/77777 M 777/re77e e7C
7?p03/o/?3, 7?/ reC0g7?03Ce7?/?/z773 C777?C/?3 Jo/777777?e3 3770 770777777e C7777C/77
7/e3cr?/zere/. e/ 77/eo, /?ce/ 077r?77 3/77^77/73 607777^/70^77777 h&r73 prmc/pm
7/oce7777^77r, 777/77/ f77777e77 7/?//er/ Cre7/e77/?7777? /77/e/, C77777 77770 77C pr777 C7-
p77/7 3j07rh77 7/ec/7?r77/77 377?/ 777 0 777777/7773 077777777.' & 7777/?0?/77/e, 7/e
p77337077e, & re377rrec/?07?e, 7/e C0770er377/?077e C77777 7/73^7^77/73 37773 77C
7/e ge7?77770 e7773 777/oe7?/77, pr77770 777 /77777??/?/77/e T/e3peCiÜ73 ^7707/ /777i!,
3eC77777/o 777 po/e3/77/e reg77// pr77ec/77rO ^7707/ /77Ü7r777?7 e3Ü
Wenn man bei dieser Erzählung von der legendenhaften Form
absieht, die Früheres und Späteres, Apostel und Bischöfe in einem
Atem nennt bezw. voraussetzt, ja schon die Existenz anderer
Evangelien annimmt, so ist einmal bemerkenswert, daß Johannes
das vierte Evangelium nicht auf Grund seiner Erlebnisse, sondern
nach erhaltenen Offenbarungen niedergeschrieben haben soli.
Sodann aber ist zu beachten, daß er dabei auch die Offenbarun-
gen anderer berücksichtigt hat. Endlich ist das Zugeständnis
wichtig, daß das vierte Evangelium zwar in vielem von den synop-
tischen Evangelien abweicht (/Zce/ 077r/77 3/77^77/73 ///zr/3 c/oceT???/???'),
daß jedoch für die Gläubigen zwischen ihm und den Synoptikern
kein Gegensatz bestehe. Das Wichtigste aber ist die Versicherung,
daß das Evangelium von Johannes zwar 3770 7?077?77?e, aber auf
Grund von Offenbarungen, wefche eine Gemeinschaft von Aposteln
und Bischöfen erhalten haben soil, abgefaßt sei.
Ähnlich geht aus den umständfichen Erklärungen Papias'
bei Eusebius3,139 hervor, daß bei den kleinasiatischenChristen
die mündliche Tradition zuerst der Apostel und Apostel-

^ Vgl. BELSER, EZer7eZ/'aArsc/7/-b'7, Tübingen 1870.
 
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