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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 9. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten (1) — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34080#0007
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Zur Kenntnis der mitteiiranischen Mundarten. I.

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'vollständig'), im wesentlichen die selbe ist wie die unseres
In einigen Handschriften des PahlaviFrahangs findet sich
das Wortbild ] mit der Bestimmung jjj G - ü -LJ aufge-
führt; s. JuNKER FrP. 67, No.39. Wenn darin das zweite Stück
jjj p'sprechend' meint, also am Ende einen überschüssigen Strich
enthält, so ist es wegen der S.8, Z.34ff. besprochenen Stellen wahr-
scheinlich, daß das im Frahang erläuterte Wort das hier
behandelte ist. Aber was will das erste Wortstück der Erläuterung
? HvuGs Bemerkung im PPGI. 123 unter. Α-υ ist mir
unverständlich. Ich vermute, es steckt darin ein ungeschickt, halb
mit Pahlavi-, halb mit AwestaBuchstaben ('pazandisch') geschriebe-
nes (bez. uwad), mpB. , Paz^_j ouWh Dergleichen
ist ja keine Seltenheit; vgl. z. B. A-HiU K.20 zu
Bd. 33. 3 gegenüber )]^ GrBd. 93. 13 und
zu Bd. 33. 3 (BARTHouoMAE ZendHds. 66,
Z. 18), die alle pu c AumüA; ^ur^u/ü meinen. Das ganze Wort des
Frahang, mit dem übersetzt wird, würde also ^wunderbar,
wunderlich redend, seltsame, verwirrte Reden führend' bedeuten,
vgl. HEYSE DWb^. 3. 1410 unten; man halte dazu die heimische
Erklärung von ai. ei/üu/uA (S.6, Z.38) durch (im PW. 'er-
schöpft, . . ., seiner nicht ganz mächtig, verwirrt') und dessen
neupersische Übersetzung im Mx. durch t _$J u j ^
M ('närrisch, verrückt').
Der Vollständigkeit wegen erwähne ich noch die Erläuterung
zu ] in PV. 2. 29: DJ ! tAJ -wi -)_) ] ddrr^.
Es springt nicht viel für die Bedeutung dabei heraus. DARME-
STETER ZA. 27, No.45 bemerkt dazu: ^Glose: 41 n'a point
de Dastür' . . . et par suite va sans loi et sans regleo. Gemeint
ist: dem Handeln des )^).Ju fehlt die von der Religion gebotene
Richtung. Daß dem damit übersetzten AursdG (s. S. 6, Z. 4) die
Bedeutung zukommt, scheint mir recht fraglich; eine sichere Be-
stimmung ist nach dem Inhalt des Texts nicht zu treffen; wir
können daraus nur entnehmen, daß das Wort ein menschliches
Gebrechen meint oder den damit behafteten, nicht mehr; alles
Mehr ist geratenh
^ Dasnp.^Jj^- A^^'homopravus, seditiosus', dasFRMüLLERWZKM.
d. 297 mit jAw. zusammengestellt hat, bedarf der Beglaubigung.

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