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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 9. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten (1) — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34080#0020
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20

CHRISTIAN BARTHOLOMAE:

Läßt sich unser xxä/c als ein Nomen agentis von ange-
messener Bedeutung nehmen ?
Tatsächlich ist das Wort schon von den heimischen Erklärern
als Nom. ag. gefaßt worden. Zu PY. ^& 10c wird es mit
5 (oder zihär) erläutert, und darauf gründet sich, oder doch
damit hängt zusammen NERYOSANGS SanskritÜbersetzung des
Worts durch honiä, das Nom. ag. zu ΜηίΗτη Ychlagen', eine Über-
setzung, von der er nur zu Y. 10 c abgeht, wo er bietet.
Die Pazandisten umschreiben ^ M (usw.) mit t Qo
io das in den zugehörigen SanskritÜbersetzungen meist belassen,
ab und zu durch dAurmumzh wiedergegeben wird. Für SpiEGEL
(u. and.) nun waren die Pazandierung mit guTM und die Sanskrit-
Übersetzung mit der Anlaß, W D (usw.) zu fesen und
als Part. Praes. zu einem mit mpB. oder zune^)
15 gleichwertigen Yr schlägt' zu erklären. Das geht aber
nicht an, weil ein solches Praesens, mit anlautendem g, tatsäch-
fich nicht vorhanden ist. Jedenfalls aus diesem Grund hat
DvRMESTETER die Lesung guTM/c durch ζητηϊΑ; ersetzt. Das ist ja
nun nach den Zeichen der Schrift unzweifelhaft zulässigr- Was
20 aber der einen wie der andern Lesung in gleichem Maß wider-
strebt, das ist die Bedeutung, die dem Wort damit zukäme:
'schlagend, Schläger'.
Die Bedeutungsentwicklung, die JusTi Hdb. 13 aufgestellthat:
schlagend —böse, leuchtet nicht ein. Eher noch die von SpiEGEL
25Komm. i. 14 befürwortete: schlagend—A^ernichtend. MYnn nur
wenigstens das Yerbum, zu dem man das den höchsten der DaYas
bezeichnende Wort WHstellt, zu jenen Wörtern gehörte, die im
Awesta (und der daran anknüpfenden Literatur) ausschließlich
oder vorzugsweise von huAischen Wesen ausgesagt werden; s.dazu
3o GüNTERT Über die uhnr. und Ausdrücke im Awesta (SHeidelb-
AW.). Das ist aber keineswegs der Fall. Im Gegenteil. Fast über-
all, wo sich im Awesta das Verbum findet (AirWb. 490ff.), da sind
die dmhischen Wesen die leidtragenden, die ^geschlagenen'. Und wo
es sich um die Gefährdung der aAurischen Welt durch sie handelt,
35 dawerden dort andere Verba verwendet: mu7V- und muT-h- (AirAVb.
1145 f., 1150). Diese Scheidung der Ausdrücke setzt sich deutlich
auch noch in den jüngern 77nz^hu?/iM77ischen Schriften fort; sie findet
i ZuPYt. 7.0 auch -^UCvo-n^kommtvor, s. JnsTi
Bd. 222, BARTHOLOMAE ZendHds. 66, Z. 13, 16.
 
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