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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1916, 9. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten (1) — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34080#0027
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. I.

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Was nun die Wörter usw. angeht, so liegt für sie die
gleiche Schreibung wie sie in (s. 1) bezeugt ist, in 3 tV
adiwn/c vor (S.22, Z.20) und in jpu p dnccdA;. Die üblichste Schreibung
für grnw ist die mit _J! . Danach ließe sich neben W M ein
erwarten^. Das aber war mehriesig und diente insbesondere zur
Darstellung des Worts für ^Zeuge' göwäA; (s. IF. 2%. 95, No. 1).
Dieser Umstand war es, so möchte ich annehmen, der in irgend-
einer Schreiberschule die Gepflogenheit hervorrief, bei der Schrei-
bung des Teufelsnamens füipjl H ( T^!ü; tp*) zu setzen, oder
aber, wenn etwa dies: l! die ältere Schreibweise ist (vgl. IdAUG
AVn. LI, SALEMANN KL. 2. 81, Ghudäidät VI), sie zu belassen,
nicht durch die neuere_)! zu ersetzen^. So bekam das besondere
Wort ein besonderes Wortbild, das aucb ein wenig
geübter Leser nicht wohl mißdeuten konnte: -OtG WW
In der Folge ist diese Art, den Teufelsnamen
zu schreiben, ebenso allgemein üblich geworden, wie die Schrei-
bung für 7?n7zdbeim Gottesnamen. Stand aber (iawäA: allein,
so fiel es eben nicht unter die Schreibregel für den Teufelsnamen;
es konnte also auch mit WM, -^pdargestellt werden, und so
wird nach S. 25 in der alten, 1323 n. Ghr. vollendeten GäthäHand-
schrift K 5 das alleinstehende überall geschrieben, im
Gegensatz zu dem mit ττΜττΑΑ: verbundenen. Daß aucb in diesem
Fall die Schreibung mit emem Strich vorkommt, leugne ich keines-
wegs. Sie findet sich aber dann um so seltener, je älter und besser
die Handschrift ist. Die alte BundahisnHandschrift K 20, etwa
aus dem Jahr 1360 n. Ghr., bietet bei 55maligem Vorkommen des
Teufelsnamens 52mal W!Uoder T^!Dund nur einmal
Bd. 32. 17; lmal ist das Wort verstümmelt, 27.8, lmal mit
awestischen Buchstaben geschrieben, 77. 16; zu 77. 17 ist über
jpup*mit erster Hand der föhlende zweite Strich nachgetragen!
In der etwa um drei Jahrhunderte jüngern Handschrift TD 2 des
Großen Bundahisn dagegen finden wir an den entsprechenden
Stellen etwa 20mal WM oder .

1 Im PahlaviFrahang von M25 (vgl. BARTHOLOMAE ZendHds. *52,
Z. 19)findetsichtatsächlicheinmit WF ausgedeutetes Ob aber
unser Wort damit gemeint ist, läßt sich leider nicht feststellen.
3 Das dem np. _9 pv) gare 'Zypresse' (vgl. tlEHN KulturpflJ 283) voraus-
liegende mp. Wort wird im BuchPahlavi j jj
geschrieben; s. der Reihe nach PA^.J. 28,36; — MhD.äd. 1, Jö.14, DH.
zu GrBd. Ü6. 9; — K 20 zu Bd. 6T 9; — T zu GrBd^ W6. 9.

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