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A. von Domaszewski:
so daß Maximus mit dem Heere Ende Juli in Rom eintreffen
konnte. Genaueres ließe sich sagen, wenn der Tag des Agon
Capitolinus bekannt wäre, nach welchem die Kaiser ihren Tod
fanden. Herodian 8, 8, 3 e7urskou[xevou 8e ayGvo«; tou tcov KoctcetcoMcov,
— od<pvi8ho<; 7)v sLyov yvcoppv Zocvhavouaav s^scppvav.
Gordianus I und II. Auch den dies imperii dieser Herr-
scher hat der Fälscher mit gleicher Willkür mißbraucht. Vita
Maximini 16, 1. Senatus consultum autem hoc fuit. Cum venlum
est in aedem Castorumx, die VI kal. Iuliarum acceptas litteras Iunius
Silanus consul ex Ajrica Gordiani imperatoris patris patriae (!)
proconsulis. Das wäre der 26. Juni 238. In Wahrheit fällt die
Erhebung der Gordiani in den März 238* 1 2. Demnach ist auch
dieses Datum vom Fälscher verschoben. Er wußte aus der echten
Überlieferung, daß die Erhebung der Gordiani einige Zeit vor der
Wahl des Maximus und Balbinus zu Kaisern in Rom bekannt
wurde und hat nach seinem Gutdünken das Datum an die Stelle
in der Vita Maximi et Balbini 1, l3 angepaßt. Der dies imperii
der Gordiani wird vielmehr der Tag VI • KAL • APRIL •, d. h. der
27. März gewesen sein4.
Die Gordiani herrschten nach dem Chronographen 20 Tage5 * *.
Ihr Tod fällt dann auf den 15. April. Wenn aber Maximus und
Balbinus erst am 1. Mai 238 in Rom zu Kaisern gewählt wurden,
so hat sich die Überbringung der Nachricht vom Tode der Gor-
diani nach Rom verzögert. Das berichtet die Überlieferung, wenn
auch ganz entstellt, Zosimus 1, 15 f. ty]v ex Aißup^ tcov ßccotAsov
avepevov occpdhv (nach dem Tode des Maximinus). Tcov Se ßla yzi-
goovoc; ev tco AXecv aToXogsvcov.
durch die galatische Steppe, wo die Haltpunkte ohne Rücksicht auf städti-
sche Niederlassungen gewählt werden konnten, betrugen die Abstände regel-
mäßig 20 Meilen, d. h. den Tagmarsch eines Heeres. Mißverstanden von
Anderson, Journ. of hell. Studies 19, 126. Vgl. auch Friedlaender,
Sitteng. II8, 26.
1 Heiclelb. Sitzb. 1916, 7, 12.
2 S. 8.
3 S. 9.
4 Vgl. S. 26 Anm. 8.
5 Die Überlieferung der Historia Byzantina bei Zonaras IX, 127, 29
(aus Sathas Synopsis 36, 15) und sonst, von 22 Tagen hat auch hier den Wert
einer Kontrolle. Vgl. S. 9 Anm. 3. Bei der unfaßbaren Verwirrung, die die
Historia Byzantina gerade bei diesen Kaisern angerichtet hat, überträgt Zonaras
III, 127, 10 die 22 Tage selbst auf die Regierungszeit des Maximus und Bal-
binus.
A. von Domaszewski:
so daß Maximus mit dem Heere Ende Juli in Rom eintreffen
konnte. Genaueres ließe sich sagen, wenn der Tag des Agon
Capitolinus bekannt wäre, nach welchem die Kaiser ihren Tod
fanden. Herodian 8, 8, 3 e7urskou[xevou 8e ayGvo«; tou tcov KoctcetcoMcov,
— od<pvi8ho<; 7)v sLyov yvcoppv Zocvhavouaav s^scppvav.
Gordianus I und II. Auch den dies imperii dieser Herr-
scher hat der Fälscher mit gleicher Willkür mißbraucht. Vita
Maximini 16, 1. Senatus consultum autem hoc fuit. Cum venlum
est in aedem Castorumx, die VI kal. Iuliarum acceptas litteras Iunius
Silanus consul ex Ajrica Gordiani imperatoris patris patriae (!)
proconsulis. Das wäre der 26. Juni 238. In Wahrheit fällt die
Erhebung der Gordiani in den März 238* 1 2. Demnach ist auch
dieses Datum vom Fälscher verschoben. Er wußte aus der echten
Überlieferung, daß die Erhebung der Gordiani einige Zeit vor der
Wahl des Maximus und Balbinus zu Kaisern in Rom bekannt
wurde und hat nach seinem Gutdünken das Datum an die Stelle
in der Vita Maximi et Balbini 1, l3 angepaßt. Der dies imperii
der Gordiani wird vielmehr der Tag VI • KAL • APRIL •, d. h. der
27. März gewesen sein4.
Die Gordiani herrschten nach dem Chronographen 20 Tage5 * *.
Ihr Tod fällt dann auf den 15. April. Wenn aber Maximus und
Balbinus erst am 1. Mai 238 in Rom zu Kaisern gewählt wurden,
so hat sich die Überbringung der Nachricht vom Tode der Gor-
diani nach Rom verzögert. Das berichtet die Überlieferung, wenn
auch ganz entstellt, Zosimus 1, 15 f. ty]v ex Aißup^ tcov ßccotAsov
avepevov occpdhv (nach dem Tode des Maximinus). Tcov Se ßla yzi-
goovoc; ev tco AXecv aToXogsvcov.
durch die galatische Steppe, wo die Haltpunkte ohne Rücksicht auf städti-
sche Niederlassungen gewählt werden konnten, betrugen die Abstände regel-
mäßig 20 Meilen, d. h. den Tagmarsch eines Heeres. Mißverstanden von
Anderson, Journ. of hell. Studies 19, 126. Vgl. auch Friedlaender,
Sitteng. II8, 26.
1 Heiclelb. Sitzb. 1916, 7, 12.
2 S. 8.
3 S. 9.
4 Vgl. S. 26 Anm. 8.
5 Die Überlieferung der Historia Byzantina bei Zonaras IX, 127, 29
(aus Sathas Synopsis 36, 15) und sonst, von 22 Tagen hat auch hier den Wert
einer Kontrolle. Vgl. S. 9 Anm. 3. Bei der unfaßbaren Verwirrung, die die
Historia Byzantina gerade bei diesen Kaisern angerichtet hat, überträgt Zonaras
III, 127, 10 die 22 Tage selbst auf die Regierungszeit des Maximus und Bal-
binus.