Die Daten der Scriptores historiae Augustae.
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Claudius Tode, Vita Claudii 12, 4 Sub hoc barbari, qui superfuerant,
Anchialon vastare conati sunt: Nicopolim etiam obtiner e1.
In diesen Kämpfen hatte Aurelianus den Oberbefehl, wie aus
den mißbrauchten Tatsachen der echten Überlieferung hervorgeht.
Vita Aureliani 17, 2 Flavius Claudius Valerio Aureliano salutem
— Gothi oppugnandi sunt, Gothi ci Thraciis amovendi. eorum enim
plerique Haemimontum Europamque vexant — tecum erit etiam
frater Quintillus, cum occurrerit. Das Geschichtswerk des Dexip-
pus schloß mit dem Tode des Quintillus2. Dann ging die lateinische
Übersetzung der griechischen Historiker, die Vorlage des Fälschers,
zu Eusebius über und brachte die Vorgeschichte des Kaisers Aure-
lianus nach dieser neuen Quelle. Daher stammt der mißbrauchte
Fetzen in der Vita Aureliani 17, 2. Kenntlich ist dieser Schrift-
steller der cliocletianischen Zeit an der Nennung der diocletianischen
ProvinzenHaemimontus und Europa3, alsTeile der DiöceseThraciae.
Die Zeit dieser letzten Kämpfe kannte der Fälscher aus der
Übersetzung des Dexippus, die das Consulat 270 nennt, Vita
Claudii 11, 3. Demnach hätte das Datum des Briefes Vita Aure-
liani 11, 8 eigentlich dem 22. Mai 270 entsprechen sollen.
Der Chronograph gibt als Regierungszeit des Aurelianus
5 Jahre 4 Monate 20 Tage. Genau dieser Zeitraum, weniger ein
Monat, verfließt zwischen dem 3. Februar 270 und dem 22. Mai
275. Die Daten in der Vita Aureliani 41, 3 und 11, 8 sind also
umgestellt4. Der dritte Februar 270 ist der dies imperii des Aure-
lianus. Diese ursprüngliche Bedeutung des Datums verrät der
Fälscher selbst an der Stelle, wo er es zum zweitenmal verwendet
Vita Probi 11, 2 Oratio Probi prima ad senatum — item senatus
1 Vgl. Jordanes Getica 108f. Aram. Marcell. 31, 5, 15 erzählt die Ereig-
nisse keineswegs in chronologischer Ordnung, wie Mommsen glaubt zum
Jordanes.
2 S. 26. 30. Er war deshalb in der lateinischen Vorlage der Vita Claudii
12, 6 genannt, woher der Fälscher das Zitat übernahm.
3 Nach dem Laterculus Veronensis gehört Europa wie Haemimontus zur
Diöcese Thraciae, Mommsen, Kl. Sehr. V, 578, dagegen nach dem vom
Fälscher benutzten Laterculus provinciarum gehört Haemimontus zu Illy-
ricum. Vgl. Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 10. Ebenso nennt die diocletianische
Provinz, nach Eusebius, Vita Aureliani 31, 3 Rhodopa.
4 Der überschießende Monat des Chronographen ist eine Änderung unse-
res Textes gegenüber der ursprünglichen Liste, wieder auf Grund der histori-
schen Überlieferung S. 31. Vgl. auch S. 23. 27. Den richtigen Abstand geben
die Daten des Fälschers.
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Claudius Tode, Vita Claudii 12, 4 Sub hoc barbari, qui superfuerant,
Anchialon vastare conati sunt: Nicopolim etiam obtiner e1.
In diesen Kämpfen hatte Aurelianus den Oberbefehl, wie aus
den mißbrauchten Tatsachen der echten Überlieferung hervorgeht.
Vita Aureliani 17, 2 Flavius Claudius Valerio Aureliano salutem
— Gothi oppugnandi sunt, Gothi ci Thraciis amovendi. eorum enim
plerique Haemimontum Europamque vexant — tecum erit etiam
frater Quintillus, cum occurrerit. Das Geschichtswerk des Dexip-
pus schloß mit dem Tode des Quintillus2. Dann ging die lateinische
Übersetzung der griechischen Historiker, die Vorlage des Fälschers,
zu Eusebius über und brachte die Vorgeschichte des Kaisers Aure-
lianus nach dieser neuen Quelle. Daher stammt der mißbrauchte
Fetzen in der Vita Aureliani 17, 2. Kenntlich ist dieser Schrift-
steller der cliocletianischen Zeit an der Nennung der diocletianischen
ProvinzenHaemimontus und Europa3, alsTeile der DiöceseThraciae.
Die Zeit dieser letzten Kämpfe kannte der Fälscher aus der
Übersetzung des Dexippus, die das Consulat 270 nennt, Vita
Claudii 11, 3. Demnach hätte das Datum des Briefes Vita Aure-
liani 11, 8 eigentlich dem 22. Mai 270 entsprechen sollen.
Der Chronograph gibt als Regierungszeit des Aurelianus
5 Jahre 4 Monate 20 Tage. Genau dieser Zeitraum, weniger ein
Monat, verfließt zwischen dem 3. Februar 270 und dem 22. Mai
275. Die Daten in der Vita Aureliani 41, 3 und 11, 8 sind also
umgestellt4. Der dritte Februar 270 ist der dies imperii des Aure-
lianus. Diese ursprüngliche Bedeutung des Datums verrät der
Fälscher selbst an der Stelle, wo er es zum zweitenmal verwendet
Vita Probi 11, 2 Oratio Probi prima ad senatum — item senatus
1 Vgl. Jordanes Getica 108f. Aram. Marcell. 31, 5, 15 erzählt die Ereig-
nisse keineswegs in chronologischer Ordnung, wie Mommsen glaubt zum
Jordanes.
2 S. 26. 30. Er war deshalb in der lateinischen Vorlage der Vita Claudii
12, 6 genannt, woher der Fälscher das Zitat übernahm.
3 Nach dem Laterculus Veronensis gehört Europa wie Haemimontus zur
Diöcese Thraciae, Mommsen, Kl. Sehr. V, 578, dagegen nach dem vom
Fälscher benutzten Laterculus provinciarum gehört Haemimontus zu Illy-
ricum. Vgl. Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 10. Ebenso nennt die diocletianische
Provinz, nach Eusebius, Vita Aureliani 31, 3 Rhodopa.
4 Der überschießende Monat des Chronographen ist eine Änderung unse-
res Textes gegenüber der ursprünglichen Liste, wieder auf Grund der histori-
schen Überlieferung S. 31. Vgl. auch S. 23. 27. Den richtigen Abstand geben
die Daten des Fälschers.