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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0019
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. II.

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asten, der es wegen des Anklangs an vcistärom in den Text setzte,
an Stelle des von ihm Vorgefundenen Worts, das er nicht verstand
und mit västarom für unvereinbar ansah. Aber er hat doch nur halbe
Arbeit getan: die Vorgefundene Glosse mit yätakgöiinh hat er stehen
lassen; vgl. §11.
7. Die PahlRivDd. 191 abgedruckte Pti. D des Gebets zeigt —
auch in der Glosse — genau den selben Wortlaut wie die zu V. 8. 19,
bis auf einen Punkt: anstatt sräyisn (für västänm) hat sie oder
ipüypp; vgl. § 9. Das ist also neben (§ 5) und (§ 6) das
dritte Wort, mit dem västccrdm übersetzt wird.
8. Auf ein viertes habe ich schon § 1 aufmerksam gemacht;
irc^i niyäyisn, das Spiegels Ausgabe zu Y. 19. 14 (35) dafür bietet-
Sonst dient das Wort — neben ey-C), bez. (mit der Maske) namäc
— zur Übersetzung von ndmö (= ai. nämali). Mit seinem ähärah zeigt
uns Neeyosang, daß die von ihm seiner Übersetzung zugrunde ge-
legte Handschrift ein anderes Wort enthielt; das Wort für 'Ehren-
bezeigung, Huldigung, Gebet’, das ja ganz gewöhnlich ist, würde er
eben doch, v7ie sonst auch, mit namalv, namaskrtih, namaskaranam,
prancimäh, od. dgl. übersetzt haben. — Mills führt uns ZDMG. 57. 579
als Lesung des fraglichen Worts vor: ''v’äsäyesn8 (? v’äsämh)\ wobei
der Apostroph vermutlich anzeigen soll, daß der erste Buchstabe 'und'
bedeute, aber mit den folgenden zusammengeschrieben sei. Danach
müßte also Mills ein gefunden haben (s. § 7). Die Note 8,
die uns allenfalls Aufschluß geben könnte, ist bisher nicht erschienen
und wdrd wTolil auch nie erscheinen. — West SBE. 37. 458 übersetzt
'the ministration of the poor’ ohne Angabe seiner Lesung.
9. Dafür, daß zu Y. 19. 14 im Urtext der Pli. das gleiche Wort
wie Y. 53. 9 (s. § 3) gestanden hat, laßt sich schon dessen gleiche
Glossierung geltend machen: newakih, von Neryosaxg mit skr.
subham übersetzt. In der Tat nun finden wir bei Saxjaxa Vend. 144,
No., wo zum Vergleich mit der zu V. 8. 19 überlieferten Pii. des Gebets
eine anderwärts — wo? wird nicht gesagt — bezeugte abgedruckt ist5
die Pli. E: im?“ uecyp wopB ir ke o driyusän dahet x*x, mit der
selben Glosse wie bei Spiegel (s. § 6). Es ist selbstverständlich, daß
Sawjaxa den Text verbessert hat, indem er den n-Strich (i), der
zum letzten Wort gehört, dem vorhergehenden anhängte. Zu lesen
ist ira«i (sünyu). Das aber ist genau das selbe Wort wie Y. 53. 9 c
(§ 3), nur daß es bei Spiegel aus Typennot1 in aufgelöst ist. —
1 Ein j wird in den Handschriften mit folgendem " auch dann verbunden,
wenn es zum Bestand des s-Zeichens (*>) gehört, man vergleiche z. B. die Sclirei-

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