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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0028
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Christian Bartholomae:

sofern es sieb auch hier um die Verunreinigung' von Getreide durch
Leichen oder Leichenteile handelt. Sie lautet nach der Handschrift
M 51 a, Bl. 86 r., Z. 14 ff. so: yw V ^ ‘am dö
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dätdstänih sösyans guft hat an (i) ane gyäh reman cand nasäh apar
io mat] gögusasp 2 guft Jiamäh reman häli liam{äh) reman.
7. Der Anfang bis rasit ist klar: ‘Bezüglich des Getreides sind
sie (die Gelehrten) gleicher Ansicht darüber gewesen, daß es in dem
Umfang verunreinigt ist, als Leichenteile daran gekommen sind.' Des-
gleichen ist der Schluß von sösyans an klar: ‘Sösyans hat gesagt:
15 „Es ist in dem Umfang verunreinigt, als Leichenteile hinzu gekommen
sind.“ Gögusasp3 hat gesagt: „Alles ist verunreinigt; das Stroh ist
ebenfalls 4 verunreinigt. “ ’
8. Aber das Verständnis des Mittelstücks, in dem gesagt ist, daß
bezüglich der Verunreinigung des Getreides in besonderen Fällen die
20 Gelehrten uneinig seien, wird durch mehrere unbekannte 'Wörter be-
einträchtigt. Zunächst ror (1); das Wort steht auch in der Glosse
zu PV. 7. 35.5 West liest es göpän, das ‘pits’, ‘dry pits Underground’
bedeuten soll. Die Bedeutung dürfte annähernd richtig bestimmt sein;
doch möchte ich lieber gup-än lesen, und zwar wegen des gr. yvnij
25 und des nhd. hoben; s. dazu Brugmann IF. 11. 111 f. Es handelt sich
um irgend welche Räume, in denen das Getreide nach der Ernte
untergebracht wurde; nennen wirs ‘Scheunen3. — Das nächste Wort
(2) liest West farösiah und übersetzt es mit ‘lowered’; dadurch er-
weckt er den Eindruck, als habe er es mit fröt ‘hinab’ in Verbin-
30 1 Wie ist 'Getreide1 zu lesen? ZDMG. 36. 71 wird ein ZDg. jürdä
'Korn1 verzeichnet. Das Wort sieht doch wie ein Kompositum mit (Awest.) yava- aus.
Es liegt nahe, an ein Laplologisch zu *iauart° = mpB. yört0 verkürztes *iaua-
uarta- cGetreide(kügelchen =)korn’ zu denken; s. dazu AirWb. 1368, Z. 8 f. und
ZDMG. 59. 778. Woher aber der Ausgang -ätc?
35 2 Oder wie der Mann sonst heißen mag; s. Bthl. ZendHss. 48, No.
3 S. die vorhergehende Note.
4 Es ist jedenfalls ham statt hamak zu lesen.
5 Bei Jamasp Vend. 2, im Glossarial Index, der 'contains all the Pahlavi
words occurring in the Vendidäd1 (s. Preface) habe ich das Wort nicht gefunden,
40 ebenso wenig das unmittelbar folgende ’SJPO' (§ 10); s. WZKM. 29. 19, No. 1.
 
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