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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0031
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. If.

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d. i. wo man °o oder °eu geschrieben findet, bat man (xväston)
zu lesen; s. Junker. FrP. 18. 4. So erklärt sich die auffällige Erschei-
nung, daß für das nämliche Verbum xvcistan im FrP. zwei ganz ver-
schiedene Masken verzeichnet sind: mgjjnwu (FrP. 21. 11) und die
besprochene. Daß diese von den heimischen Gelehrten nach der Vor-
schrift der FrP. gedeutet wurde, läßt sich erweisen, s. § 16; dafür,
daß sie wirklich so gebraucht wurde, fehlt es mir freilich an sicheren
Belegen.
14. Allerdings hat West in SBE. vier Stellen mit dieser Verbal-
maske nach jener Vorschrift übersetzt: 1) 5. 211, § 55; 2) 5. 275,
§ 119; 3) 5. 372, § 1; 4) 37. 454, § 9, wo er für das Verbum der
Reihe nach: 'to enquire1 * 3, 'to waut3, cto wank und ‘to seek foF bietet.
Zur Übersetzung der zweiten Stelle Sns. 2. 119, die sicher verfehlt
ist, s. § 6 ff. Die andern Stellen finden sich Vyt. 2. 55 (1), PY. 19.
6 (4) und bei Bthl. ZendHss. 54. 17 ff. (3).
15. Für die dritte Stelle: zartust pes i ohrmazcl nisnst us vac
harne xxxt "A eri jeey) us ö ohrmazd guft ist uns eine Pazand-
Umschreibung bei Antia PazT. 62 überliefert, in der das fragliche
Wort mit . huälidt wiedergegeben ist, d. i. 'rogat3. Der Pazan-
dist hat sich also an die Vorschrift des PahlaviFrahangs gehalten.
Und demgemäß hat auch West übersetzt: 'Zaratüst, seated before
Aüharmazd, always wanted information (vä/r) from him; and he spoke
to Aüharmazd thus.3 Ist das aber richtig? Ich bezweifle das; denn
die dem Verbum 'wanted3 zulieb angenommene Bedeutung Informa-
tion’ für väc ist mir sonst nicht vorgekommen; zu dem, was evi väc
(= np. jb häz) oder 3eri väcak bedeutet, s. AirWb. 1335 unten; auch
würde ich nach Wests Übersetzung im Urtext us väc hame hacas xxxt
erwarten; denn die Konstruktion von xvästan entspricht der unseres
'erbitten3, des lateinischen petere, z. B. PY. 49. 8b: 1 + ^wp+ ü £ dm
hac io xvähom 'das erbitte ich von dir3; Mx. 49. 21: 6 -uriej i
wiwjp u panäh hac haftoring xvähet 'und er erbittet Schutz von 117;
GrBd. 63. 14 (vgl. Bd. 16. 19): nsankmj tistr öz liac ohr-
mazd xväst 'T. erbat sich Kraft von 07; usw. Ich glaube, daß väc
an unserer Stelle nichts anderes bedeutet als sonst zumeist, nämlich
'stilles Gebet3, und daß sich das Verbum dabei auf das leise Auf-
sagen des Gebets bezieht. Die Nähe der Gottheit fühlend, spricht
Z. erst ein stilles Gebet, ehe er das Wort an sie richtet (, wie der
1 So zu lesen statt teJiWjj, mit dem vieldeutigen Schnörkel am Ende, den
ein Abschreiber falsch umgesetzt hat, s. S. 22. No. 1. Nkryosang hat yäcayämi.
der Urtext yäsä. beide also die 1. Sing.

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