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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0034
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34

Christian Bartholomae:

Maske .n?)ue^3 oder dem pazandierten xvanand Bd. 79. 4
stellt im GrBd. 230. 12 gegenüber. Wenn nun im Gegensatz
zum Verbum simplex das Verbum compositum lautgerecht geschrieben
wurde, so begreift man, daß die Abschreiber das ungewohnte Scbrift-
5 bild mit einem ähnlich aussehenden, das im PahlaviFrahang verzeichnet
war, verwechselt und dadurch ersetzt haben; auf den Sinn der Stelle
kam es ihnen eben gar wenig an, das muß immer und immer wieder
betont werden.
21. Außer an den besprochenen Stellen habe ich die bespro-
io chene Verbalmaske noch viermal gefunden: PY. 9. 11 (1), PV. 1. 13
(2), 20 (3), DkM. 578. 15 (4).
22. l)Zum AwestaText Y. 9. 11 (38) frqs ayavho frasparat
wird in K 5 das Verbum mit ?)/*W gegeben, dagegen bieten (nach
Davar Yasna IX. 41) J2 und Pt 4 der ganze Satz ist also:
15 us fräc an i äsinen dig fräc xvast oder spart. Der Sinn wäre bei
beiden Lesungen der gleiche: 'Fort stieß er (mit dem Fuß) den eisernen
Kessel’, bei Neryosang: prahrstam ca lohakatäham aväkirat, d. i. 'die
Eisenpfanne schüttete er um5 oder 'schüttelte er ah’. Richtig ist die
Übersetzung keinesfalls, da sie dem Gen.-Wbl. ccyavlio nicht gerecht wird:
20 vgl. AiiVVb. 1024. Sonst wird das awest. Verbum spar- (AirWb. 1613)
mit spartan (oder spurtcm) übersetzt: PV. 2. 31, 32; und dazu stimmt
die Lesung von J 2 und Pt 4; s. auch Darmesteter ZA. 1. 88, No. 36.
Da nun aber J 2, Pt 4 und K5 auf der nämlichen Vorlage beruhen
— s. den Stammbaum bei Geldxer Aw. Prob XXXIV —, so scheint
25 es mir zweifellos, daß diese Vorlage iveW gehabt hat, und daß dies
vom Schreiber von Iv 5, wegen der Gleichheit der ersten Zeichen,
mit verwechselt wurde; vgl. dazu § 23.
23. 2) Das Gleiche nehme ich auch an für die Glosse zu PV. 1. 13
mit dem Sätzchen: D " -*031^)0 ymtvMh e ast Im1 ne
so xxxand. Die Übersetzungen und Bemerkungen bei SpiegSl Komm. 1.34,
Haug Essa}rs 2 361 f., Geiger PahlVersion 50, Darmesteter ZA. 2. 13
tragen nicht eben viel zum Verständnis bei. Da kurz vorher ein In-
finitiv steht, den man kaum anders als ärlan, d. i. 'mahlen’ lesen
kann, so liegt es nahe, wegen der in § 4 mitgeteilten FrahangStelle
35 bei an das Verbum 'dreschen’ zu denken, also x'cihand zu lesen.
Aber die Voraussetzung dafür wäre mindestens, daß die Wörter vom
Glossator richtig geschrieben und von den Kopisten richtig abge-
schrieben worden sind. Das scheint mir aber höchst fraglich. In der

1 So ! ist für ^ geschrieben, wie öfters: s. S. 38, No. 3.
 
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