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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 11. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 2 — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37644#0037
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. II.

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Beilagen.
A. Zu S. 7 und 14.
MpB. hanbästan.
1. Die bei Junker FrP. 99 a und Bthl. WZKM. 27. 366 für das
Verbum gegebenen Belege lassen sich erheblich vermehren. Außer
past (S. 7) finden wir als Objekt dabei: vicir, s. MhD. 2. 1,
20. 13, 107. 3, a. 6. 14; — hanäarz MIiDa. 9. 10; — >v3a
pätemär MhD. 100. 15; — nämak MhD. 78. 5 f., 99. 3 f.; — 3^0
fravartak PahlT. r. 7; — die Stellen MhD. 100. 6, 10 sind mir nicht
deutlich. Nicht selten ist die Verbindung des Verbums mit mooen oder
11^^20 nipistan "schreiben5; so z, B. MhD. 110. 12, a. 30. 5, 7; s. noch
§ 3. Die inschriftlichen Belege des Verbums (s. West JRAS. 1870.
396) finden sich leider alle an wenig durchsichtigen Stellen.
2. Die eigentliche Bedeutung und die Etymologie des Verbums
ist anders zu bestimmen, als bisher geschehen ist. Das mpB. hanbastcm,
das mit der Maske dargestellt wird, entspricht dem np. Lö\
anbästan weder der Bedeutung noch der Etymologie nach. — Das
Praesens zu np. anbästan ist anbäracl (s. GIrPh. 1 a. 300, 1 b. 140);
das Verbum bedeutet "anfüllen5 und gehört zu ai. prndti, gr. nitxrikrpu;
vgl. auch Hübschmann AGr. 178. Dieses Praesens ist im MpB. durch
hanbäret vertreten, wozu als Praeteritum hanbänt bezeugt
ist; vgl. AirWb. 850 oben. Aber zum mpB. Infinitiv hanbästan, ge-
schrieben wird in U5 zu FrP. 23. 2 als Praesens han-
bäsem (1. Sing.), sowie ^-*ejr hanbaset (3. Sing.) verzeichnet, und, wie
ich glaube, ganz mit Recht. MpB. hanbaset, hanbästan gehört mit den
S. 13f., § 19 angeführten Wörtern mpB. past, usw. zusammen; und was
insbesondere das Praesens hanbaset angeht, so ist es mit dem jAw.
ava.pasät zu verbinden und den bei Horn GIrPh. 7 b. 136 aufge-
führten "Aoristpraesentia aus dem s-Aorist3 anzureihen. Die Quantitäts-
verschiedenheit in der Wurzelsilbe will nicht viel besagen; solcher
Wechsel kommt oft genug vor. Sollte — was ich durchaus für mög-
lich halte —- neben lianbäset auch ein Praesens hanbäret existiert
haben, so wäre das als Neubildung zum Infinitiv hanbästan nach dem
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