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Walleser, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 13. Abhandlung): Die Streitlosigkeit des Subhūti: ein Beitrag zur buddhistischen Legendenentwicklung — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37646#0003
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Die Streitlosigkeit des Subhuti.
In seiner Besprechung meiner 'Prajnäpäramitä5 (Quellen der
Religionsgeschichte, hsgg. von der Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften
zu Göttingen, Band 6, Göttingen 1914) in der Deutschen Literatur-
zeitung 1915, col. 1936 hat 0. Franke die Wiedergabe des Aus-
drucks aranä mit „Streitlosigkeit“ als unrichtig bezeichnet und da-
für „Lustlosigkeit“ vorgeschlagen. Ich habe mich demgegenüber
in meiner 'Entgegnung' auf jene Rezension ebd. col. 2297 veran-
laßt gesehen, zunächst kurz auf die früheren Versuche, jenen in
der buddhistischen Literatur immerhin nicht häufigen Ausdruck zu
erklären, hinzuweisen, und habe dann die Erläuterung des Simha-
bhaclra nach dessen noch nicht veröffentlichtem Kommentar zur
Astasähasrikä nach der in Kalkutta befindlichen Handschrift bei-
gefügt, aus der sich jedenfalls — wie übrigens auch aus anderen
Stellen — ergibt, daß rana als gleichbedeutend mit Tdesa aufzufassen
ist. Ohne sich auf die frühere Diskussion der Frage einzulassen,
hat dann Franke in seiner 'Antwort' ebd. col. 2303 die von mir
zitierte Kommentarstelle in dem Sinne zu deuten unternommen, daß
er für den terminus Tdesa die Bedeutung von „Lust“ plausibel zu
machen suchte, wodurch sich dann allerdings die Berechtigung seiner
Auffassung von aranä zum mindesten als diskutabel ergeben würde.
Ob allerdings irgend jemand, der mit der Terminologie des Bud-
dhismus einigermaßen vertraut ist, sich F.s Interpretation von Tdesa
mit „Lust“ anschließen wird, erscheint mir mehr wie fraglich, und
ich möchte so lange wenigstens, als sie nicht von fachmännischer
Seite als berechtigt oder auch nur als möglich anerkannt wird, eine
eingehende Widerlegung dieser Auffassung für überflüssig halten.
Ich glaube mich darauf beschränken zu können, auf die von F.
selbst herangezogene Definition des Ausdrucks Tdesa und auf ihre
Unvereinbarkeit mit der von ihm statuierten Bedeutung hinzuweisen.
So sind es auch nicht eigentlich die Bemerkungen, die F. an
seine Erörterung meiner Wiedergabe des Ausdrucks anzuschließen
für gut befunden hat, die mich dazu bestimmen, den Begriff der

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