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Max Walleser:
gestellt sind, nachzulesen, während die schablonenhafte Herstellung
erbaulicher Geschichten als für die Avadäna-Literatur charakteri-
stisch schon anderweitig festgestellt ist.1) Immerhin wird es wohl
auch hier möglich sein, nähere Beziehungen festzustellen, wenn erst
einmal die von der Pali Text Society in Aussicht genommene Text-
ausgabe des Apadänam, des dreizehnten, von der siamesischen sowie
der birmesischen Tradition allerdings nicht als solchen anerkannten
Teiles des Khuddaka-nikäya, vorliegen wird.8) Immerhin wären auch
jetzt schon mit Hinsicht auf die von Subhüti handelnden Legenden
nähere Feststellungen ihrer inneren, organischen Zusammengehörig-
keit angängig, indem Feer seiner Übersetzung des 91. Abschnitts
des Avädana-^ataka3) unter „Rapprochements et Remarques“ eine
Wiedergabe der bezüglichen Angaben des Pali-Apadänam beifügte,
die aber kaum eine Übereinstimmung mit unserer Sanskrit-Er-
zählung erkennen lassen.
Gegenüber dieser Behandlung der Subhüti-Legende in den
südlichen Apadäna ist naturgemäß ihre Darstellung in der späteren
nord-buddhistischen, in Sanskrit vorliegenden Literatur weniger für
die Entstehungsgeschichte der Sage überhaupt bemerkenswert, als mit
Hinsicht auf ihre Weiterentwicklung. Während nämlich das Karma-
^ataka nach der von L. Feer gebotenen Inhaltsangabe der einzelnen
Erzählungen4) keine Parallele zu der Subhüti-Legende des Avadäna-
^ataka enthält, findet sich eine solche in der nächst-ältesten und
nächst-wichtigen Avadäna-Sammlung, der Kalpadrumävadänamälä5),
und es ist als ein besonders günstiger Umstand zu bezeichnen, daß
gerade die in ihr enthaltene Paraphrase der Subhüti-Legende, Nr. 10
der Kalpadrumäv., als Beispiel dafür, wie die alten Stoffe hier
*) Vgl. Speyer, Avadäna-eataka, Pref., p. VII ff.: „The avadäna-class comprises
a great many of invented stories of a trivial kind, whieh are never or seldom
met with among the jätakas proper.“ Rajendralala Mitra, The Sanskrit Bud-
dhist Literature of Nepal (1882), p. 17: „The stories are puerile and of little in-
terest. They open and conclude in very much the same way in every case, and
repetitions are frequent.“
2) Vgl. Winternitz, Die Buddhistische Literatur (1913), p. 128, wo weiteres
Material verzeichnet ist.
3) Annales du Musee Guimet XVIII (1891), p. 372.
4) Journal Asiatique, s6r. IX, t. XVII (1901). Vgl. auch die Wiedergabe der
von Feer 1. c. p. 55 aufgestellten Liste zusammengehöriger Avadäna aus dem
Avadäna-sataka und Karma-sataka „in a corrected form“ bei Speyer 1. c. p. XIX.
6) Vgl. über das wechselseitige Ahhängigkeitsverhältnis dieser Texte Feer,
Ann. Mus. Guimet XII, p. XXI; Speyer 1. c. p. XXIV.
Max Walleser:
gestellt sind, nachzulesen, während die schablonenhafte Herstellung
erbaulicher Geschichten als für die Avadäna-Literatur charakteri-
stisch schon anderweitig festgestellt ist.1) Immerhin wird es wohl
auch hier möglich sein, nähere Beziehungen festzustellen, wenn erst
einmal die von der Pali Text Society in Aussicht genommene Text-
ausgabe des Apadänam, des dreizehnten, von der siamesischen sowie
der birmesischen Tradition allerdings nicht als solchen anerkannten
Teiles des Khuddaka-nikäya, vorliegen wird.8) Immerhin wären auch
jetzt schon mit Hinsicht auf die von Subhüti handelnden Legenden
nähere Feststellungen ihrer inneren, organischen Zusammengehörig-
keit angängig, indem Feer seiner Übersetzung des 91. Abschnitts
des Avädana-^ataka3) unter „Rapprochements et Remarques“ eine
Wiedergabe der bezüglichen Angaben des Pali-Apadänam beifügte,
die aber kaum eine Übereinstimmung mit unserer Sanskrit-Er-
zählung erkennen lassen.
Gegenüber dieser Behandlung der Subhüti-Legende in den
südlichen Apadäna ist naturgemäß ihre Darstellung in der späteren
nord-buddhistischen, in Sanskrit vorliegenden Literatur weniger für
die Entstehungsgeschichte der Sage überhaupt bemerkenswert, als mit
Hinsicht auf ihre Weiterentwicklung. Während nämlich das Karma-
^ataka nach der von L. Feer gebotenen Inhaltsangabe der einzelnen
Erzählungen4) keine Parallele zu der Subhüti-Legende des Avadäna-
^ataka enthält, findet sich eine solche in der nächst-ältesten und
nächst-wichtigen Avadäna-Sammlung, der Kalpadrumävadänamälä5),
und es ist als ein besonders günstiger Umstand zu bezeichnen, daß
gerade die in ihr enthaltene Paraphrase der Subhüti-Legende, Nr. 10
der Kalpadrumäv., als Beispiel dafür, wie die alten Stoffe hier
*) Vgl. Speyer, Avadäna-eataka, Pref., p. VII ff.: „The avadäna-class comprises
a great many of invented stories of a trivial kind, whieh are never or seldom
met with among the jätakas proper.“ Rajendralala Mitra, The Sanskrit Bud-
dhist Literature of Nepal (1882), p. 17: „The stories are puerile and of little in-
terest. They open and conclude in very much the same way in every case, and
repetitions are frequent.“
2) Vgl. Winternitz, Die Buddhistische Literatur (1913), p. 128, wo weiteres
Material verzeichnet ist.
3) Annales du Musee Guimet XVIII (1891), p. 372.
4) Journal Asiatique, s6r. IX, t. XVII (1901). Vgl. auch die Wiedergabe der
von Feer 1. c. p. 55 aufgestellten Liste zusammengehöriger Avadäna aus dem
Avadäna-sataka und Karma-sataka „in a corrected form“ bei Speyer 1. c. p. XIX.
6) Vgl. über das wechselseitige Ahhängigkeitsverhältnis dieser Texte Feer,
Ann. Mus. Guimet XII, p. XXI; Speyer 1. c. p. XXIV.