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Domaszewski, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1917, 7. Abhandlung): Der Staatsfriedhof der Athener — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.37640#0006
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Alfred von Domaszewski:

Auch diese Gruppe war so schwer beschädigt, daß wie für
die erste Gruppe eine gemeinsame Stele die Bedeutung der Grab-
hügel in einer späteren Zeit erläuterte1. Pausanias ist dem μνήμα
entlang in der Richtung nach dem Dipylon weitergegangen und
hat seinen Standplatz bei dem Grabe II, 1 genommen, von wo
zurückblickend, er die Gräber in der geschichtlichen Folge auf-
zählt.
In der folgenden Gruppe waren die Gräber unversehrt ge-
blieben.
in έτάφησαν δέ καί
ι οι περί Ελλήσποντον ναυμαχήσαντες καί
2 οί μετά Κλέωνος ές Άμφίπολιν στρατεύσαντες,
3 οι τε έν Δηλίω τω Ταναγραίων τελευτήσαντες
Die Zeit der beiden letzten Ereignisse steht ganz fest,
m, 3 Schlacht bei Delium 4242 unter Isarc.hos.
ui, 2 Der Tod des Kleon 4223 unter Alkaios. Demnach ist
in, ι mit οί περί τον Ελλήσποντον ναυμαχήσαντες nicht die Schlacht aus
dem ionischen Kriege gemeint, sondern ein Vorgang aus dem
Jahre 422-421 unter Alkaios4. Die Inschrift des μνήμα ist noch
erhalten; es ist keine andere als5 I Gr. I Suppl. p. 108 n. 446a.
Thukydides hat dieses Vorganges gar nicht gedacht. Aber die
Quelle des Pausanias wußte, daß es sich um Seekämpfe handelte,
die auch durch die Kampforte wahrscheinlich werden.
Da die Schlacht bei Megara II, 2 und die Schlacht bei Delium
II 1,3 unter denselben Archon fallen und doch die Grabhügel bei Pau-
sanias in zwei verschiedenen Gruppen erwähnt werden, so erkennt
man, daß innerhalb des großen μνήμα die einzelnen μνήματα in
2 Reihen geordnet waren, die ihre Stirnseiten, die die Grabstelen
trugen, den Straßen zuwandten, welche an dem μνήμα entlang
führten. Es fehlt demnach zwischen II, 3 und 11,2 das Gegen-
grab zu den Gräbern aus dem Jahre des Alkaios, welches die Toten
aus den Kämpfen gegen Brasidas unter dem Archon Amynias
enthielt.
Wenn man die Reihe, in welcher Gruppe II lag, vom Dipylon
aus gesehen, als die linke auffaßt, so ist Pausanias mit der Gruppe
1 Vgl. S. 18.
2 Thukydides IV, 90.
3 Thukydides 'V, 10. Vgl. S. 18.
4 Von Aristion bis Archias war Friede.
5 Vgl. unten S. 17
 
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