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Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 11. Abhandlung): Die Beschaffenheit des hoechsten Objekts — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37673#0015
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Die Beschaffenheit des höchsten Wesens.

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Wer mit Mitteln ein Ziel erreichen will, muß alle für das
Ziel tauglichen Mittel benutzen, welche ihm zur Verfügung stehen.
Wie, wenn wir nicht ,,alle" uns zur Verfügung stehenden Mittel
benutzt hätten ?
Wir haben in der Tat 7AcA% alle uns für unsere höchste Ab-
sicht zur Verfügung stehenden Mittel benutzt; absichtlich haben
wir so gehandelt, deshalb nämlich, um so klar und deutlich wie
möglich zu machen, an welchem ,,Mittel" allein die Möglichkeit
echten Beschaffenheitswissens um den höchsten Gegenstand
hängt, um dieses allein bedeutsame Mittel so recht in seiner Be-
deutung aufzuzeigen.
Von AMfnr allein, im empirischen wissenschaftlichen Sinne
des Wortes sind wir ,,ausgegangen". Natur allein haben wir aus-
gedeutet, haben wir als ,,Folge" gesetzt, zu der es Aufgabe war,
den nurAAcAe77 ,,Grund" zu suchen; da mußte alles bei Lagen
und Lagebeziehungen und bei einem Unbekannten, das als beides
,,erschien", verbleiben.
Aber Natur steht nicht ,,allein" im Bahmen der Erfah-
rung. Natur gehört freilich, in ganz besonderem Sinne, zum
das Etwas aber hat seine Stelle im Satze /cA An&e
ja, es hat nur in dieser seiner dreieinigen Verbindung
einen klaren Sinn. Wir haben (absichtlich, wie bemerkt) außer
Acht gelassen, daß gerade im Rahmen des ,,Empirischen", welches
wir ausdeuten- wollen, TVaüm nur als Ich-gewußte ,,ist".
Sich auf diesen Sachverhalt, letzthin also auf den Ur-Sach-
verhalt als Ausgang aller Philosophie, besinnen, das erst heißt
in Vollständigkeit die ,,Mittel" beschaffen, deren das meta-
physische Unternehmen bedarf. Der ,,Ausgang"- muß vollstän-
dig sein, auf daß das Ergebnis reich sein könne — (ich sage
hier nicht ,,vollständig").
Die Natur als geuw/A und vielleicht sogar als PFN^eTz-eTT-D
AaAc7zd erfassen, wäre das kein ,,Ausgang", von dem aus sich
die metaphysische Öde mit. Inhalt bepflanzen, von dem aus sich
das (/Möde des Wirklichen erreichen ließe ?
Prüfen wir unsere Vermutung, die zugleich unsere Hoffnung
ist; und prüfen wir sie langsam und vorsichtig, das heißt so, daß
wir zwar von etwas Neuem, aber doch zunächst wieder nur von
einem neuen Teil an ,,Ausgang", noch nicht aber vom Ausgang
in seiner Vollständigkeit bei unserem metaphysischen Unternehmen
ausgehen, nämlich nur von der Natur als jetcn/Acr. wobei wir frei-
 
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