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Driesch, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 11. Abhandlung): Die Beschaffenheit des hoechsten Objekts — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37673#0017
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Die Beschaffenheit des höchsten Objekts.

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von sich selbst in geordneter Form weiß, ja sein Wissen durch
,,Erfahrung" bereichert und alle Bereicherung aufbewahrt.
Viel ist hier gewonnen an Inhalt des Wirklichen, obschon
noch lange nicht alles, was zu gewinnen möglich ist. Das Sub-
jekt des Wissens ist bereichert worden, indem es wieder zu Etwas
geworden ist, das nicht nur Lagen und Lagebeziehungen bewußt
zu Etwas, dem alle Qualitäten, im weitesten Sinne, echte
Wirklichkeitszeichen bedeuten dürfen und nicht nur ,,Schein",
wie sie es für den waren, dem nur die gewußte Natur als Lage-
gesamtheit Erscheinung des Wirklichen gewesen ist. Denn das
ist ja das eigentlich Wesentliche an dem Übergange von der meta-
physischen Ausdeutung der bloßen Natur in ihrer reinen wissen-
schaftlich geformten Gegenständlichkeit zu der Ausdeutung die-
ser Natur als ich-gehabter: die Einsicht, daß Qualitäten, Gefühle,
Sittliches nicht nur ,,Schein" sind, den strenges Denken abzu-
streifen hat, sondern daß auch sie Erscheinung des Wirklichen
sind, ganz ebenso wie die Lagen und Lagebeziehungen als reine
Wissensgegenstände selbst.
Das Wissen weiß sich selbst oder, strenger, 7cA weiß mein
Wissen in seinem ganzen Reichtum als Wirklichkeitsseite, als
,,Erscheinung".
Freilich weiß ich bis jetzt nur mein Wissen als inhaltreiche
Wirklichkeitserscheinung, noch nicht aber ,,das Gewußte", in-
sofern es nicht mein Wissen, mein bewußtes Haben selbst ist.
insofern es nur ,,Objekt" ist. Das bleibt einstweilen noch eine
Lage-Gesamtheit. Nur das weiß ich jetzt: daß mein Wissen
um Natur als Lagegesamtheit als W issen zugleich durchtränkt
von Qualitäten und Gefühlen ist, und daß der Umstand, daß es
das ist, ganz ebenso Erscheinung einer Seite des Wirklichen
ist, wie die so öde ,,Beschaffenheit" des Gewußten, als des schlich-
ten reinen ,,Objektes", selbst.
Das Qnn/c des gewußten Wirklichen ist also bereichert, in-
sofern erkannt ist, daß bewußtes Haben in seiner ganzen Fülle
selbst Whrklichkeitsausdruck ist. Aber trotz allem ist mir das
,,Objekt" noch leer, ist mir nur das Wirkliche, insofern /cA und
sein Ausdruck sind, insofern es ,,als sich selbst wissende
WHssensform" erscheint, bereichert worden.
Das Wirkliche erscheint auf dieser Stufe als das m Subjekt-
form und Objektform, m Habendes- und Gehabtes-form Ge-
spaltene. Ausdruck der Habens-form sind /c/? und Seefe m

Sitzungsberichte der Ueidelb. Akad., nhitos.-hist. KL 1913. n. Abh.
 
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