22
H. DRIESCH :
Wenn nun aber die Ordnungslehre sich zur Wirklichkeits-
lehre ,,aufhebt", welches ,,Grundes" Folge ist dann
Offenbar eines Grundes, welcher es als das A ^durchdringende,
als das Ur anfängliche möglich macht. Wissen aber war nicht
erscheinendes Etwas, sondern die Voraussetzung davon, daß
überhaupt ,,Erscheinung" ist. Wissen allein ist gar nicht weg-
zudenken.
Wo es sich um die metaphysische Ausdeutung vom IFzWe??.
handelt, da darf also nicht gesagt werden, im Wirklichen sei ein
besonderes Gefüge von Beziehungen, welches als Wissen ^er-
scheint," ebenso wie etwa ein bestimmtes Beziehungsgefüge des
Wirklichen als Raum erscheint, sondern es muß gesagt werden:
JFzWe^ ist selbst als Wissen uurA^cA, ist als Wissen nicht
nur ,,logische Urbeziehung", sondern Urbeziehung des Wirk-
lichen.
Das des Wirklichen ,erscheint" dem Ich also als
es selbst. Jedenfalls ist, was da dem AcA uW/? als ,,Ich weiß"
in Form des Ursachverhaltes erscheint, etwas, das von einem
wesensgleichen des Wirklichen herstammt.
Nicht als solle gelehrt werden, das AcA wei/? sei ohne weiteres
das volle vollendete ,,Wissen an sich". Wohl aber soll gelehrt
werden, daß das Ich-Wissen seiner Beschaffenheit als Wissen
nach eine Beschaffenheit des Wirklichen anzeigt, welche jeden-
falls mit dem AcA wei/? unter die gleiche Gattung des
fällt.
So haben wir denn eine ganz grundlegende Einsicht über
das Wirkliche gewonnen, eine grundlegendere vielleicht, als wir
erwarteten, eine Einsicht, die vom Ursachverhalt geraden-
wegs auf das Wirkliche geht.
Diese Einsicht sei gar nicht das, was wir wollten, wird man
vielleicht sagen. Wir hätten ja, wird man sagen, vom empiri-
schen Etwas rein als solchem ausgehend, ,,Wissen" als wirk-
liches Objekt entdecken wollen, vom reinen empirischen Objekt
und seiner Ausdeutung, also zumal von der Ausdeutung der empiri-
schen Gegenstände ,,meine und die anderen psychophysischen
Personen", sei aber gar nicht die Rede gewesen.
Nun, es wird sogleich davon die Rede sein; es kann nämlich
erst in wirklich bedeutungsvoller Form davon die Rede sein,
nachdem das Allerbedeutungsvollste, die Erkenntnis vom Wissen
als Urbeziehung alles Wirklichen, erledigt ist. Und dann, also
H. DRIESCH :
Wenn nun aber die Ordnungslehre sich zur Wirklichkeits-
lehre ,,aufhebt", welches ,,Grundes" Folge ist dann
Offenbar eines Grundes, welcher es als das A ^durchdringende,
als das Ur anfängliche möglich macht. Wissen aber war nicht
erscheinendes Etwas, sondern die Voraussetzung davon, daß
überhaupt ,,Erscheinung" ist. Wissen allein ist gar nicht weg-
zudenken.
Wo es sich um die metaphysische Ausdeutung vom IFzWe??.
handelt, da darf also nicht gesagt werden, im Wirklichen sei ein
besonderes Gefüge von Beziehungen, welches als Wissen ^er-
scheint," ebenso wie etwa ein bestimmtes Beziehungsgefüge des
Wirklichen als Raum erscheint, sondern es muß gesagt werden:
JFzWe^ ist selbst als Wissen uurA^cA, ist als Wissen nicht
nur ,,logische Urbeziehung", sondern Urbeziehung des Wirk-
lichen.
Das des Wirklichen ,erscheint" dem Ich also als
es selbst. Jedenfalls ist, was da dem AcA uW/? als ,,Ich weiß"
in Form des Ursachverhaltes erscheint, etwas, das von einem
wesensgleichen des Wirklichen herstammt.
Nicht als solle gelehrt werden, das AcA wei/? sei ohne weiteres
das volle vollendete ,,Wissen an sich". Wohl aber soll gelehrt
werden, daß das Ich-Wissen seiner Beschaffenheit als Wissen
nach eine Beschaffenheit des Wirklichen anzeigt, welche jeden-
falls mit dem AcA wei/? unter die gleiche Gattung des
fällt.
So haben wir denn eine ganz grundlegende Einsicht über
das Wirkliche gewonnen, eine grundlegendere vielleicht, als wir
erwarteten, eine Einsicht, die vom Ursachverhalt geraden-
wegs auf das Wirkliche geht.
Diese Einsicht sei gar nicht das, was wir wollten, wird man
vielleicht sagen. Wir hätten ja, wird man sagen, vom empiri-
schen Etwas rein als solchem ausgehend, ,,Wissen" als wirk-
liches Objekt entdecken wollen, vom reinen empirischen Objekt
und seiner Ausdeutung, also zumal von der Ausdeutung der empiri-
schen Gegenstände ,,meine und die anderen psychophysischen
Personen", sei aber gar nicht die Rede gewesen.
Nun, es wird sogleich davon die Rede sein; es kann nämlich
erst in wirklich bedeutungsvoller Form davon die Rede sein,
nachdem das Allerbedeutungsvollste, die Erkenntnis vom Wissen
als Urbeziehung alles Wirklichen, erledigt ist. Und dann, also