Achiqar und Aesop.
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wobei aber die NAUsche Übersetzung des Demokritspruches: le
bien reaJise vant mieux que le bien futur, qui est incertain an-
gefochten werden muß. Denn τέλειον bedeutet hier nicht „siche-
rer Besitz“ im Sinne der Achicarica, sondern „abgeschlossenes
Gut“ (so Diels).
Man sieht, es handelt sich hier um nicht eben fernliegende
und nicht sonderlich tiefspürende Lebensweisheit, die bei Achi-
qar in bildlichen Wendungen, bei Demokrit in allgemeinerer Fas-
sung gegeben wird.
Eine gewisse Berechtigung zur Vergleichung mag vielleicht
noch in folgendem Falle vorliegen, wo sich ein ähnlicher Gedanke
freilich in verschiedener Auffassung — in beiden Sammlungen
findet. Bei Achiqar wird hier der Schlußsatz von den Heraus-
gebern sehr verschieden gestaltet.
Nau vergleicht
Ach. 61 N S. 173; 70 Rendel-
Harris S. 93, 41; 47b Nöld.
si tu deviens indigent et pauvre,
ne revele pas tes affaires ä ton
ami, de crainte qu’il ne devienne
avare (oder d’en etre meprise).
if thou be poor, make it not
manifest among they compa-
nions, lest thou be made a butt
and lest they give no ear unto
thy word.
Bist du bedürftig, so offenbare
deinen Zustand nicht deinem
Genossen, damit du in seinen
Augen nicht verächtlich werdest.
mit Dem. 165 M 101 D
εκτρέπονται πολλοί τους φίλονς,
έπην έξ ενπορίης εις πενίην
μεταπέοωοιν.
und
Dem. 164 Μ 106 D
εν εντνχίη φίλον εύρεϊν ενπορον,
εν όέ δυστνχίη πάντων άπορώ-
τατον.
Bei allen anderen Fällen aber liegt die Sache so, daß Nau
entweder die Demokritsentenzen unrichtig übersetzt oder ganz
Unvergleichbares in Beziehung setzt. Durch falsche Übersetzung
wird eine Parallele ermöglicht zwischen folgenden Stellen:
Ach. 32 N S. 165 (38. 22 Nöld.)
verschone deinen Sohn nicht
mit Schlägen, denn die Schläge
sind für den Knaben wie der
Dünger für den Garten, der
und Dem. 134 M 178 D
πάντων κάκιστον ή ενπετείη παιδεϋ-
σαι την νεότητα· αϋτη γάρ έστιν
η τίκτει τάς ήδονάς ταντας, έξ
ών ή κακότ7)ς γίνεται.
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wobei aber die NAUsche Übersetzung des Demokritspruches: le
bien reaJise vant mieux que le bien futur, qui est incertain an-
gefochten werden muß. Denn τέλειον bedeutet hier nicht „siche-
rer Besitz“ im Sinne der Achicarica, sondern „abgeschlossenes
Gut“ (so Diels).
Man sieht, es handelt sich hier um nicht eben fernliegende
und nicht sonderlich tiefspürende Lebensweisheit, die bei Achi-
qar in bildlichen Wendungen, bei Demokrit in allgemeinerer Fas-
sung gegeben wird.
Eine gewisse Berechtigung zur Vergleichung mag vielleicht
noch in folgendem Falle vorliegen, wo sich ein ähnlicher Gedanke
freilich in verschiedener Auffassung — in beiden Sammlungen
findet. Bei Achiqar wird hier der Schlußsatz von den Heraus-
gebern sehr verschieden gestaltet.
Nau vergleicht
Ach. 61 N S. 173; 70 Rendel-
Harris S. 93, 41; 47b Nöld.
si tu deviens indigent et pauvre,
ne revele pas tes affaires ä ton
ami, de crainte qu’il ne devienne
avare (oder d’en etre meprise).
if thou be poor, make it not
manifest among they compa-
nions, lest thou be made a butt
and lest they give no ear unto
thy word.
Bist du bedürftig, so offenbare
deinen Zustand nicht deinem
Genossen, damit du in seinen
Augen nicht verächtlich werdest.
mit Dem. 165 M 101 D
εκτρέπονται πολλοί τους φίλονς,
έπην έξ ενπορίης εις πενίην
μεταπέοωοιν.
und
Dem. 164 Μ 106 D
εν εντνχίη φίλον εύρεϊν ενπορον,
εν όέ δυστνχίη πάντων άπορώ-
τατον.
Bei allen anderen Fällen aber liegt die Sache so, daß Nau
entweder die Demokritsentenzen unrichtig übersetzt oder ganz
Unvergleichbares in Beziehung setzt. Durch falsche Übersetzung
wird eine Parallele ermöglicht zwischen folgenden Stellen:
Ach. 32 N S. 165 (38. 22 Nöld.)
verschone deinen Sohn nicht
mit Schlägen, denn die Schläge
sind für den Knaben wie der
Dünger für den Garten, der
und Dem. 134 M 178 D
πάντων κάκιστον ή ενπετείη παιδεϋ-
σαι την νεότητα· αϋτη γάρ έστιν
η τίκτει τάς ήδονάς ταντας, έξ
ών ή κακότ7)ς γίνεται.