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August Hausrath:
καί 0έ άρξάμενος κατηγορεί αυτόν λέγων οχληρόν είναι τοΐς άνϋρώ-
ποις νύκτωρ κεκραγότα καί ουδέ ύπνον τνχειν αυτόνς έώντα. τον δε
είπόντος ώς επ’ ώφελεία αυτών τοντο ποιεί· επί γάρ τα συνήϋη τιυν
έργων διεγείρει, εκ δευτέρου έλεγεν ,,άλλα, καί ασεβής τε εις την
φνσιν κα&έστηκας καί άδελφαϊς καί μητρί επεμβαίνουν." τον δέ καί
τοντο εις ωφέλειαν των δεσποτών πράττειν φήσαντος· πολλά γαρ αντοΐς
ώά τίκτεσϋαι παρασκευάζει, διαπορη'&είς εκείνος έφη- ,,εάν οϋν σν
άφορμιδν αεί ενπορήσης, εγώ σε ον κατέδομαι'"
Die Fabel, deren Tendenz im Epimythium richtig dahin ge-
faßt wird, δτι ή πονηρά φνσις πλημμελεϊν προελομένη, καν μή
μετ’ εύλογου προσχήματος δννηϋ'ή, άπαρακαλνπτως πονηρεύεται,
ist logisch aufgebaut und die Vorwürfe der scheinheiligen Katze
sind durchaus der Natur des Hahns entnommen und der Situation
entsprechend. Smend aber meint: „Beidemal handelt es sich um
einen Hahn, der die Menschen zu ihren Geschäften ruft, und von
einer Katze getötet wird. Weiter entsprechen einander
Hengst Stuten Fehlgeburten
Hahn Hühner Eier
Damit sind die Elemente der beiden Erzählungen erschöpft.
Daß sie untereinander in Verbindung stehen, leidet keinen Zwei-
fel.“ — Ich zweifle doch. Daß der Hahn άδελφαϊς καί μητρί
επεμβαίνει ist eine Tatsache, die ein Fabulist wirklich ohne das
Vorbild von Hengst und Stuten bei Achiqar vor Augen zu haben
verwenden konnte. Während dieser im Rahmen des Natürlichen
bleibt, bilden Achiqar- und Aesoproman das Mythologem weiter,
daß der Boreas die Stuten befruchte. Dies aber ist in Griechen-
land seit alter Zeit zu Hause — vgl. Y 223ff. Gruppe, Griecli.
Myth. S. 442 A. 3 — so daß man eher an Entlehnung durch den
Syrer denken könnte. Ebenso ist bei der ersten Parallele δτι
επί τά συνήϋ'η τών έργων διεγείρει beim Griechen die Sphäre
des Natürlichen nicht verlassen, während der Roman1 ins Phan-
tastische abirrt. Wollte man ableiten, so wäre hier eher das Spe-
zielle aus dem Allgemeinen herzuleiten. Aber es erscheint mir
richtiger, beide Stellen aus ihren eigenen Voraussetzungen zu er-
klären. Danach sind Fabel wie Romanstelle selbständig und ohne
Beziehung zueinander.
1 In der jüngeren Fassung des Aesopromans -—- ed. Eberhard, fab.
Romanenses p. 294 —-handelt es sich nur um einen Hahn des Königs μάχιμον
και γενναίον, προσέτι μην και τάζ ώρας αύτώ της ννκτός σημαίνοντα. Aber das
ist wohl nach dem Fabeltext zurechtgemacht. Vgl. Marc a. a. O. 400—405.
August Hausrath:
καί 0έ άρξάμενος κατηγορεί αυτόν λέγων οχληρόν είναι τοΐς άνϋρώ-
ποις νύκτωρ κεκραγότα καί ουδέ ύπνον τνχειν αυτόνς έώντα. τον δε
είπόντος ώς επ’ ώφελεία αυτών τοντο ποιεί· επί γάρ τα συνήϋη τιυν
έργων διεγείρει, εκ δευτέρου έλεγεν ,,άλλα, καί ασεβής τε εις την
φνσιν κα&έστηκας καί άδελφαϊς καί μητρί επεμβαίνουν." τον δέ καί
τοντο εις ωφέλειαν των δεσποτών πράττειν φήσαντος· πολλά γαρ αντοΐς
ώά τίκτεσϋαι παρασκευάζει, διαπορη'&είς εκείνος έφη- ,,εάν οϋν σν
άφορμιδν αεί ενπορήσης, εγώ σε ον κατέδομαι'"
Die Fabel, deren Tendenz im Epimythium richtig dahin ge-
faßt wird, δτι ή πονηρά φνσις πλημμελεϊν προελομένη, καν μή
μετ’ εύλογου προσχήματος δννηϋ'ή, άπαρακαλνπτως πονηρεύεται,
ist logisch aufgebaut und die Vorwürfe der scheinheiligen Katze
sind durchaus der Natur des Hahns entnommen und der Situation
entsprechend. Smend aber meint: „Beidemal handelt es sich um
einen Hahn, der die Menschen zu ihren Geschäften ruft, und von
einer Katze getötet wird. Weiter entsprechen einander
Hengst Stuten Fehlgeburten
Hahn Hühner Eier
Damit sind die Elemente der beiden Erzählungen erschöpft.
Daß sie untereinander in Verbindung stehen, leidet keinen Zwei-
fel.“ — Ich zweifle doch. Daß der Hahn άδελφαϊς καί μητρί
επεμβαίνει ist eine Tatsache, die ein Fabulist wirklich ohne das
Vorbild von Hengst und Stuten bei Achiqar vor Augen zu haben
verwenden konnte. Während dieser im Rahmen des Natürlichen
bleibt, bilden Achiqar- und Aesoproman das Mythologem weiter,
daß der Boreas die Stuten befruchte. Dies aber ist in Griechen-
land seit alter Zeit zu Hause — vgl. Y 223ff. Gruppe, Griecli.
Myth. S. 442 A. 3 — so daß man eher an Entlehnung durch den
Syrer denken könnte. Ebenso ist bei der ersten Parallele δτι
επί τά συνήϋ'η τών έργων διεγείρει beim Griechen die Sphäre
des Natürlichen nicht verlassen, während der Roman1 ins Phan-
tastische abirrt. Wollte man ableiten, so wäre hier eher das Spe-
zielle aus dem Allgemeinen herzuleiten. Aber es erscheint mir
richtiger, beide Stellen aus ihren eigenen Voraussetzungen zu er-
klären. Danach sind Fabel wie Romanstelle selbständig und ohne
Beziehung zueinander.
1 In der jüngeren Fassung des Aesopromans -—- ed. Eberhard, fab.
Romanenses p. 294 —-handelt es sich nur um einen Hahn des Königs μάχιμον
και γενναίον, προσέτι μην και τάζ ώρας αύτώ της ννκτός σημαίνοντα. Aber das
ist wohl nach dem Fabeltext zurechtgemacht. Vgl. Marc a. a. O. 400—405.