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Hausrath, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 2. Abhandlung): Achiqar und Aesop: das Verhältnis der orientalischen zur griechischen Fabeldichtung — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37664#0032
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32:

August Hausbäth:

in früher Zeit gemacht worden. Auf die von Smend aus Achi-
qar abgeleitete griechische Märchenfabel vom Wiesel als Braut
spielt schon Strattis ( Kock FCA I 731) an im Spruchvers ov
πρέπει γαλή κροκωτός; man sehe die gerade zu dieser Fabel be-
sonders reichhaltige Literatur, die R. E. VI 1726 zusammengestellt
ist. Mit mehr Recht als die Aesopica ließe sich übrigens mit dem
echt orientalischen Schluß der Achiqarfabel die weit witzigere
Gestaltung des gleichen Motivs bei Phädrus VI 17 in Parallele
setzen.
Schließlich setze ich noch hierher
15. Ach. Syr. p. 123 (Nöld. S. 45. 3); Aes. 86 (I), 146 (II); Phädr.
IV 8 (I),
wo freilich auch Smend nur eine entfernte Ähnlichkeit findet.
Du warst mir, mein Sohn, wie der Skorpion, der den Felsen
stach; da sagte ihm dieser: ,,du hast ein ruhiges Herz getroffen,“
und der die Nadel stach; da sagte sie: ,,du hast die Spitze ge-
stochen, die noch schlimmer ist als deine.“
Aber es ist doch schon recht zweifelhaft, ob dieser Hohn auf
die Angriffe böswilliger Schwächlinge überhaupt mit den Erzäh-
lungen vom Wiesel, das an der Feile seine Zunge blutig nagt, oder
von der Feile, die der um einen έρανος bittenden Schlange sagt,
sie pflege nicht zu geben, sondern zu nehmen, auch nur im Motiv
gleichgesetzt werden kann. Die griechischen Fabeln illustrieren
doch mehr das vergebliche Unterfangen, von einem hartherzigen
Schädling eine Gabe zu erlangen.
So erhalten wir also neben drei Fabeln, in denen in der Tat
ein Abhängigkeitsverhältnis vorliegt, drei oder höchstens vier
Fabeln, die eine Ähnlichkeit des Motivs bei durchaus selbständiger
Gestaltung im einzelnen zeigen. Gar nicht vergleichbar sind aber
die weitaus größere Zahl der von Smend angeführten Fabeln —
13 von 20.
Ich beginne mit denjenigen, die Smend als sichere Beweise
seiner These aufführt.
3. Ach. Syr. p. 124 (Nöld. S. 47. 15); Babr. 124 (III); Aes. 356
(IV = Babr. 138).
Du warst mir, mein Sohn, wie der Lockvogel (das Rebhuhn
Smend) des Vogelstellers, der sich selbst nicht vor dem Tode
 
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