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Driesch, Hans [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 3. Abhandlung): Logische Studien über Entwicklung, 1 — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37665#0028
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28

HANS DRIESCH :

c) Reaktion soll das besondere Verhalten eines zusammen-
gesetzten Dinges nach außen hin heißen, insofern dieses Verhalten
dnrch von außen kommende Geschehnisse nur ,,veranlaßt", in der
Besonderheit seines Soseins aber durch seinen eigenen im Wege
der Entwicklung entstandene Bau bestimmt ist. Reaktion ist
also nicht ohne weiteres Wiederherstellung eines Normalzustandes,
wohl aber ist sie etwas, was auf Grund einer Seite des Normal-
zustandes geschieht; die für Reaktionen maßgebende Seite eines
Normalzustandes kann ihrerseits ,,reguliert" werden. Alle Regu-
tationen sind Reaktionen, aber nicht alle Reaktionen Regulationen.
d) Weder Regulation noch Reaktion kommen von außen,
wohl aber die Anlässe zu beiden, insonderheit also die ^Störun-
gen", welche Regulationen zur Folge haben. Und zwar gibt es
von solchen Störungen offenbar drei verschiedene Grundformen:
Störungen des Baues infolge der Ausschaltung von Teilen;
Störungen des Verhaltens infolge einer Änderung der Um-
welt des Systems;
Störungen des Verhaltens infolge einer Änderung des inneren
Wirkungsgetriebes.
Von Regulationen aber kann es nur zwei Grundformen
geben, nämlich Bau- und Verhaltensregulationen.
G. An den Begriff der sollen nun zunächst die
Erörterungen über die Kriterien materieller und nicht-materieller
Evolution anknüpfen.
Es muß gezeigt werden, welche Formen der Regulation an
einem gegebenen System als Ausdruck seines Maschinen-
charakters grundsätzlich möglich, welche dagegen maschinell
grundsätzlich unmöglich, aber sonst als Regulationen denkbar
sind. Ist diese'Einsicht gewonnen und sind andererseits die Regu-
lationsformen naturverwirklichter, sich entwickelnder Systeme
bekannt, so ist ohne weiteres auszumachen, ob die Entwicklung
derselben mit Sicherheit nicht-maschinell ist oder vielleicht
maschinell sein kann.
Wir bestimmen zunächst noch den Begriff ,,Maschine" ganz
scharf:
Eine ist eine Gesamtheit bestimmt angeordneter
materieller Teile, welche lediglich auf Grund ihrer Anordnung
und der materiellen (physikalisch-chemischen) Wirkungsmöglich-
 
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