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Littmann, Enno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 8. Abhandlung): Das Malerspiel: ein Schattenspiel aus Aleppo — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37670#0043
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43

DasMaler^piel.
wechseln Voranstellung und Nachstellung bei demselben Inßnitiv
gleich hintereinander.
&uyyrw#yM AasJady 194. ,,Er fing an zu schreiend'
In folgendem Satze steht T/rndar sowohl voran wie nach:
MrVar ^asyJ cdAde ^y^y yacyra?ag 7cMM he^chhe düsfö^-
5as7ar 58. ,,Er fängt an, bei sich selbst darüber nachzudenken,
wie er es machen soll, das Mädchen zu entführen.'' Diese Doppel-
setzung ist sicher nicht beabsichtigt, da der Schreiber sonst in seinen
Bemerkungen den Stil immer ziemlich sorgfältig geglättet hat.
Über die Nachstellung des Dativs im Armenisch-Türkischen
vgl. v. KRAELiTZ, S. 39 f. Diese Stellung muß aber nicht not-
wendigerweise auf armenischen Einfluß zurückgeführt werden.
F. GiESE versichert mir, daß sie auch in türkischer Umgangs-
sprache sehr gut denkbar sei und öfters vorkomme, unct
Dr. RiTTER teilt mir mit, daß ho Azerbeiganischen
stets vor dem Infinitiv stehe. Andererseits könnte man natür-
lich beim Türkischen von Aleppo an arabischen Einfluß denken;
aber auch diese Annahme ist. hier nicht nötig.
Wenn jedoch, wie in dem türkischen Märchen aus Nord-
syrien (AWeDl /SGem7e II, S. 145), das Verbum sehr häutig auch
ohne besondere Hervorhebung vor dem Akkusativobjekt steht,
so ist darin eher ein Arabismus zu erkennen. Aber K. Foy
äußerte mir gegenüber damals die Meinung, daß diese Wort-
stellung sich auch innerhalb des Türkischen entwickelt haben könne.
Hier seien noch einige andere syntaktischen Eigentümlichkeiten
angeführt; auf die meisten von diesen machte mich R. TscHUDi
aufmerksam.
Das Verbum cayynaay ,,rufen" wird in der Handschrift sowohl
mit dem Dativ (38, 116) wie mit dem Akkusativ (43) konstruiert; in
16 stehen Dativ- und Akkusativendung übereinander, wahrschein-
lich ist jedoch -y in -a verbessert.
Das Verbum uuMaumy ,.verstehen" ist 59 scheinbar mit dem
Dativ verbunden; aber dort ist rarasyna eine Vulgärform für varasyay.
Denn der Übergang von y im Wortauslaut a vor folgendem a
ist nach Dr. RrrrER im Azerbeiganischen ganz gewöhnlich.
Statt sä &a&a;ay 60 erwartet TscHUDi 5a&a?a edan /mri/h
Es ist wohl eine nachlässige Redeweise.
Statt rhbiac yaaar 63 wäre nach Tscmui besserlbD'adca /aaar.
In 109 und 104 ist das auf die Zukunft bezogene ,,uach"
durch den türkischen Ablativ ausgedrückt. TscHUDi erklärt diese
 
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