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Theophrastus; Bergsträsser, Gotthelf [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1918, 9. Abhandlung): Neue meteorologische Fragmente des Theophrast: arabisch und deutsch — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.37671#0007
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Neue meteorologische Fragmente des Theophrast.

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daß die weiteren Verfassernamen in der Konstaniinopler arab. Hs.
— Alexander d. Gr., Bileam, Andronikos, Ptolemaios, Hermes, Ezra
nur der müßige Zusatz irgendeines Arabers sind: alle diese
berühmten Namen lagen für solche Weisheit dem Orientalen nabe
genug, auch Andronikos, den man als den berühmten Aristoteles-
Herausgeber kannte.') Die Kapitel sind im Arabischen und in den
griechischen Texten in ihrer Reihenfolge teilweise verschieden. Die
ersten Hi Kapitel des arabischen Textes sind sämtlich auch im Grie-
chischen vorhanden, während die folgenden, 17—22, über den Jahres-
regenten und Jahresanfang, die sich unler sich zu einer stofflichen
Einheit zusammenschließen, wahrscheinlich nicht ursprünglich zu
dem Vorhergehenden gehörten und daher in den griechischen Hss
fehlen, abgesehen von dem Kapitel 22, das über den Jahresbeginn
mit je einem der sieben Tage der Woche handelt^) und sowohl in
den beiden Pariserwie in den beiden Berliner HssT) in z. T.
verschiedener Gestalt, begegnet. Während es aber in den übrigen
griechischen Hss., wie beim Araber, zu dem Daniel selbst gehörig
crscheint, weil es nach dem nivaE folgt, steht es in der. anderen,
freilich unvollständig erhaltenen Textfassung des Phillipp. 1577 an-
scheinend noch für sich allein vor dem Titel Apxp Tuav duTokcAu-
rpeuuv loü npo(pf]TOu AavitjW) Was also in den drei übrigen
griechischen Hss. schon fester Bestandteil der Danielapokalypse ist,
geht ihr hier noch lose voraus. In unserer arabischen Hs. dagegen
ist nicht nur dieses Kapitel, sondern eine ganze Reihe verwandten
Inhalts'') integrierender Bestandteil des kleinen Werkchens geworden,
ein lehrreicher Einblick in die Entstehungsgeschichte solcher Literatur.
Das Kapitel 7 des arabischen Textes, das speziell dem Andro-
nikos zugeschrieben wird, natürlich in reiner Willkür, ist ein Bron-
') In unseren griechischen Astrologenhandschriften ist Andronikos bisher
n'cht ein einziges Mal ais wirklicher oder angeblicher Verfasser eines astronomi-
schen, astrologischen oder meteorologischen Textes hervorgetreten. Grund genug,
den erfundenen Verfassernamen in unserm Stück einem Araber zuzutrauen.
-) Über solche „Kalandologien". wie man sie zu nennen pflegt, vgl. Catal. VII
126; Y1I13, 101; PAULY-WissowA VII 2572, UmFiNGER, Untersuch, über die Zeit-
rechnung der allen Germanen II (Stuttg. Progr. 1001), S. 52 ff. 58 ff.
Vgl. die Ausgabe Catal. VUI 3, 173, v. 3 ff.
L Vgl. Catal. VII 17 zu f. 138.
3) Die Gewohnheit des Schreibers dieser Hs., jedes Kapitel dieses Traktates
mit einer jambischen Gnome abzuschließen, die nichts mit dem übrigen Inhalt
zu tun hat, beginut schon mit diesem vorangeschickten Kapitel.
b Mit dem Inhalt dieser Kapitel über den Jahresregenten vgl. z. B. Catal, I
26, f. 175v (TTepl ioü ^vtauoiou beotioTou),
 
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