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Hülsen, Christian; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 13. Abhandlung): Der kleinere Palast in der Villa des Hadrian bei Tivoli — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37690#0016
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16

CHRISTIAN HliELSEK:

S. 113 will, im erweiterten altrömischen Privathause zu suchen
haben wird. Bemerkenswert ist auch die Scheidung der Räume
vom Vestibül bis zum quadratischen Saale (29) durch Reihen
von je vier Säulen; da Furietti das Material der Säulen, einmal
Giallo antico, einmal Pavonazetto, ausdrücklich angiht, darf man
annehmen, daß diese Angaben auf wirklicher Beobachtung
beruhen1.
Ein ganz anderes Bild zeigen die Baulichkeiten östlich von
den beschriebenen Repräsentationsräumen. Hier gibt Piranesi
eine Menge zum Teil unverständlicher Grundrißlinien, welche durch
willkürliche Überarbeitung des kleinen Stiches von Contini ent-
standen zu sein scheinen: unser Plan darf den Anspruch auf erst-
malige authentische Darstellung erheben, da Furietti diese
Gemächer, in denen ja einer seiner wertvollsten Funde, das Tauben-
mosaik, zutage kam, offenbar mit Sorgfalt durchsuchen und auf-
nehmen ließ. Sie sind auch die einzigen, von denen er in seinem
Buche de musivis eine Beschreibung gibt, die erst durch unseren
Plan recht verständlich wird2.
Es handelt sich hauptsächlich um das dreieckige Areal zwischen
dem Korridor 22, der Ostgrenze des Palastes und den Prunk-
räumen 29—4—3. Dieses wird von einer Anzahl von Gemächern
und Kabinetten eingenommen, die man ihrer Ausstattung nach
zu den eleganten Räumen der Kaiserwohnung rechnen muß: das
schönste aller Mosaiken, die Tauben des Sosias, ist, wie wir
1 Zur Zeit der Bewohnung des Palastes wird man sich die Säulenreihen
durch Vorhänge geschlossen denken müssen; für derartige Vorrichtungen
in römischen Palästen bezeichnend ist eine Stelle aus spätester Zeit im Liber
Pontificalis LX vita Silverii c. 8, wo der Konflikt dieses Papstes mit Beiisar
erzählt wird. Es heißt dort: tune jecit (Belisarius) beatum Silverium papam
venire ad se in palatium Pincis, et ad primum et secundum velum
retinuit omnem clerum usw.
2 p. 55 nach Beschreibung des großen Rundsaales, dessen Be-
nennung als Tempel er mit Recht verwirft: australem eius partem et
quae mare respicit, magna area contingit musivario constructa opere, ubi nunc
vinea adolevit (vgl. Plan 39). Ad coenationem patebat aditus columnis flavi
coloris marmoris hinc inde definitus, atque pavimento musivi operis exornatus
(Plan 30). Utrique autem pnrticus lateri diaetae quamplurimae adhaerebant,
quibus eadem pavimentorum luxuries erat, quamvis nonnulla ex eis antea
disrupta a nobis reperta sunt (Plan 23—26. 31—34. 7—20). Ad has vero
diaetas ascensus erat scalä viginti graduum, qui marmore salino constabant,
alabastrite tarnen obducti, postremumque ex Ulis virgulta casu enata integrum
nobis servarunt, ut vestigia exquisiti ac spiendidi cultus post tot saecula nostra
adhuc aetate manerent (Plan 21).
 
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