Studien zur Entwicklungsgeschichte des abendländ. Basilikengrundrisses. 49
Gesichert ist, daß der ehemalige Wirtschaftshof des Klosters
sich als ummauertes Viereck unregelmäßiger Gestalt westlich an
Kirche und Klausur anschloß, und daß, wie Stärke, Technik und
Mörtel Zusammensetzung erwiesen, die ihn umgebende Mauer
gleichzeitiger Entstehung mit den oben beschriebenen Resten der
ältesten Klosteranlage war. Dagegen muß die Frage offen bleiben,
wie die Ecken dieser Umfassungsmauer gestaltet waren, da keines
derselben durch die Grabung angeschnitten oder freigelegt worden
ist. Unter Umständen könnte an
turmartige Betonung der beiden
westlichen Ecken zu denken sein. Auf
das allernotwendigste mußte sich bei
der Grabung auch die Erforschung
der weiten Innenfläche des Hof rau-
mes beschränken. Versuchsschnitte
an verschiedenen Stellen brachten
keine Mauerspuren und erwiesen zum
mindesten, daß beträchtliche Teile
des Hofraumes unbebaute Fläche
gewesen sein müssen. Überall trat
hier der intakte gewachsene Boden
schon dicht unter der heutigen Erd-
oberfläche zutage. Reste eines an-
sehnlicheren massiven Gebäudes, teils
als Fundament erhalten, teils nur als
Fundamentspur sich im Boden ab-
hebend, wurden nur vor der Mitte
der nördlichen Hofseite festgestellt.
Von diesem Gebäude, das sich un-
mittelbar an die Umfassungsmauer angelehnt haben muß,
konnte wenigstens die östliche Schmalseite in aller Eile noch
durchverfolgt werden. Die wiederum 1,10 m starke, durch
gelbbraunen Mörtel charakterisierte Mauer zeigte sich auf ihrer
Außenseite in Abständen von 2,50 m mit Streben besetzt.
Am südlichen Ende setzte eine nach Westen führende Mauer an;
im Norden band die Mauer in den sich nach beiden Seiten fort-
setzenden Zug der Umfassungsmauer ein. Welches die Bestimmung
des Gebäudes, von dem diese Reste stammen, gewesen sein könnte,
ließ sich natürlich auf Grund so mangelhafter Erforschung nicht
nachweisen. Neben ihm wird das ehemalige Vorhandensein weiterer.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1919. 21. Abh.
4
Gesichert ist, daß der ehemalige Wirtschaftshof des Klosters
sich als ummauertes Viereck unregelmäßiger Gestalt westlich an
Kirche und Klausur anschloß, und daß, wie Stärke, Technik und
Mörtel Zusammensetzung erwiesen, die ihn umgebende Mauer
gleichzeitiger Entstehung mit den oben beschriebenen Resten der
ältesten Klosteranlage war. Dagegen muß die Frage offen bleiben,
wie die Ecken dieser Umfassungsmauer gestaltet waren, da keines
derselben durch die Grabung angeschnitten oder freigelegt worden
ist. Unter Umständen könnte an
turmartige Betonung der beiden
westlichen Ecken zu denken sein. Auf
das allernotwendigste mußte sich bei
der Grabung auch die Erforschung
der weiten Innenfläche des Hof rau-
mes beschränken. Versuchsschnitte
an verschiedenen Stellen brachten
keine Mauerspuren und erwiesen zum
mindesten, daß beträchtliche Teile
des Hofraumes unbebaute Fläche
gewesen sein müssen. Überall trat
hier der intakte gewachsene Boden
schon dicht unter der heutigen Erd-
oberfläche zutage. Reste eines an-
sehnlicheren massiven Gebäudes, teils
als Fundament erhalten, teils nur als
Fundamentspur sich im Boden ab-
hebend, wurden nur vor der Mitte
der nördlichen Hofseite festgestellt.
Von diesem Gebäude, das sich un-
mittelbar an die Umfassungsmauer angelehnt haben muß,
konnte wenigstens die östliche Schmalseite in aller Eile noch
durchverfolgt werden. Die wiederum 1,10 m starke, durch
gelbbraunen Mörtel charakterisierte Mauer zeigte sich auf ihrer
Außenseite in Abständen von 2,50 m mit Streben besetzt.
Am südlichen Ende setzte eine nach Westen führende Mauer an;
im Norden band die Mauer in den sich nach beiden Seiten fort-
setzenden Zug der Umfassungsmauer ein. Welches die Bestimmung
des Gebäudes, von dem diese Reste stammen, gewesen sein könnte,
ließ sich natürlich auf Grund so mangelhafter Erforschung nicht
nachweisen. Neben ihm wird das ehemalige Vorhandensein weiterer.
Sitzungsberichte d. Heidelb. Akad., philos.-hist. Kl. 1919. 21. Abh.
4