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Jacobs, Emil [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0048
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Dominico von Jerusalem.

besaß eine Ausgabe der Relation mit Chierici als Verfasser (jetzt
in der Bibliothek der Harvard-University, Cambridge Mass.), ge-
druckt: In Poschiavo, Per il Podestä Bernardo Massella 1669U
Exemplare aller dieser Ausgaben sind heute kaum auffindbar und
scheinen schon im 17. Jahrhundert von großer Seltenheit gewesen
zu sein. — Plagiatoren brauchten also um Entlarvung sich nicht
allzu schwere Sorge zu machen. Und sie sind in der Tat nicht
ausgeblieben.
Genau 100 Jahre nach dem ersten Erscheinen von Dominicos
Relation, 1721, gerade als das bis dahin noch nicht dagewesene
Schauspiel einer ver'itabeln türkischen Gesandtschaft beim fran-
zösischen Hof dem Interesse für Konstantinopel neue Nahrung
gab, konnte in Paris Dominicos Werkchen in französischer Über-
setzung mit ganz verschwindenden Änderungen und Zusätzen als
No uv eile description de la ville de Constantinople noch einmal
erscheinen, — anonym* 1 2. Der „Verfasser“, wahrscheinlich Sieur
Lenoir, Dragoman bei der französischen Gesandtschaft in Kon-
t.heque de feu . . . le prince Demetrius Rhodocanakis. (Ventel904) Rom 1904
Nr. 427. — Diesmal geht, wohl nach Chiericis Ableben, die Widmung von
Fei aus, der in der Epistel an Orsini, datiert Bracciano 5. März 1639, sagt:
Deve quesf Opera della Descrittione di Costantinopoli riveder la luce. — Die
Ausgabe von 1639 stimmt mit der von 1621 seitengetreu überein, ist aber
keine Titelauflage, sondern ein neuer Druck.
1 Catalogue de la Bibliotheque de feu M. le Comte Riant, red. p. L. de
Germon et L. Polain. P. 2. Paris 1899 S. 351 Nr. 3567.
2 Nouvelle description de la ville de Constantinople avec la relation du
voyage de l’Ambassadeur de la Porte Ottomane, et de son söjour a la Cour
de France. A Paris, Rue S. Jacques. Chez Nicolas Simart, au Dauphin, et
Charles Osmont, fils, ä l’Olivier. 1721. 264 S. 8°, wovon S. 1—211 die
Nouv. descr. enthalten. — Für Lenoirs Autorschaft vgl.: Memoire historique
sur l’ambassade de France ä Constantinople par le Marquis de Bonnac publie
avec un precis de ses negociations ä la Porte Ottomane par M. Charles Schefer.
Paris 1894 (Societe de l’histoire diplomatique III), S. NLIII Anm. 1; zur
Charakteristik des „Verfassers“ vgl. d’Aubigny, Un Ambassadeur Turc
ä Paris sous la Regence, in: Revue d’histoire diplomatique, Anree 3, Paris
1889, S. 234f. — Der Bericht des Mehemmed Efendi über seine Gesandtschaft
nach Frankreich steht türkisch und französisch im Codex Hamilton 563
fol. 25v— 64 der Preuß. Staatsbibliothek zu Berlin. Er ist öfter gedruckt, vgl.
Catalogue de la bibliotheque orientale de feu M. Charles Schefer . . . Yente
1899. 17. IV.ff., Paris (Leroux) 1899, S. 69 Nr. 1227, 1228, ferner: Mehemet
Effendi. Voyage d’un Ministre Ottoman (Mehemet-Effendi) [ed.] par John
Seeker. Montpellier 1874, 8°. Umschlagtitel: L’Orient en Languedoc. Rela-
tion de Mehemet-Effendi annotee avec des documents inedits. Tire ä 215 ex.
(Brit. Mus.; Lorenz), mir unzugänglich.
 
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