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Anlage zu I. 2.
wieder entdeckt hat, befunden, sie haben zu den Büchermassen
gehört, die Taverniers Gewährsmänner beschreiben1. Aber bis in
die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hat niemand zu berichten
gewußt oder zu behaupten gewagt, daß sich im Serai Corvina-
Handschriften befänden, oder gar, wie man im 19. Jahrhundert
wollte, daß ein Teil von ihnen als kaiserliche Beute des Großherrn
nach Konstantinopel, ins Serai gebracht worden sei, niemand vor
allem — um damit die Antwort auf die oben (S. 30) gestellte Frage
zu geben — im 16. Jahrhundert!
Auf einige Einzelheiten, die mir bisher nicht genügend be-
achtet zu sein scheinen oder erst neuerdings zutage gekommen sind,
möchte ich hier noch näher eingehen.
Daß 1526, nach der Schlacht von Mohacs, durch Sulejman
gewiß nichts von der Corvina weggenommen worden ist, scheint
mir die vorhandene Überlieferung unzweifelhaft zu beweisen.
Von autoritativer Bedeutung ist der Eintrag in Sulejmans
Tagebuch, unter dem 14. September 1526: ,, . . . und sie hatten es
darauf abgesehen, die im Palaste des Königs befindlichen Muni-
tions- und sonstigen Materialvorräte und die außerhalb des
Palastes liegende außerordentlich große Kanone und die übrigen
Kanonen und Falkoneten und den auf einer Säule befindlichen
kupfernen Mann und seine darinnen befindlichen Söhne, alle
insgesamt, abzutransportieren und Tag und Nacht auf die Schiffe
zu verladen“2.
Übereinstimmend berichtet Kemalpaschazade (gest. 1534), der
freilich nicht der Eroberung Ofens, wohl aber der Aufstellung der
Trophäen in Konstantinopel als Augenzeuge beigewohnt hat, in
seinem Werke über die Schlacht von Mohacs, nur von der Weg-
nahme des gesamten Inhaltes des Arsenals und der vor dem Palais
aufgestellten zwei Kanonen und drei Statuen3. Es sind die drei
1 S. oben S. 107 ff. Ich komme im zweiten Teil dieser Untersuchungen,
bei der Geschichte der Wiederentdeckung der Corvina, darauf zurück.
2 Karabacek a. a. O. S. 90.
3 Histoire de la Campagne de Mohacz par Kemal Pacha Zadeh, publiee
pour la premiere fois avec la traduction frangaise et des'notes par M. [Abel
Jean Baptiste] Pavet de Courteille, Paris 1859, S. 109 f.: Le palais du Kral,
avec toutes ses richesses, ressemblait ä un jardin abondant en fleurs et en fruits;
il (le sultan) enleva ces precieuses depouilles, comrne autant de produits du prin-
temps de sa victoire. Le trisor et Varsenal etaient remplis d’armes, d’equipe-
ments et de munitions de toute espece; le tout, jusqidaux plus minces objets, fut
enlevd avec le plus grand soin, et Charge sur des bateaux qui devaient le conduire
Anlage zu I. 2.
wieder entdeckt hat, befunden, sie haben zu den Büchermassen
gehört, die Taverniers Gewährsmänner beschreiben1. Aber bis in
die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hat niemand zu berichten
gewußt oder zu behaupten gewagt, daß sich im Serai Corvina-
Handschriften befänden, oder gar, wie man im 19. Jahrhundert
wollte, daß ein Teil von ihnen als kaiserliche Beute des Großherrn
nach Konstantinopel, ins Serai gebracht worden sei, niemand vor
allem — um damit die Antwort auf die oben (S. 30) gestellte Frage
zu geben — im 16. Jahrhundert!
Auf einige Einzelheiten, die mir bisher nicht genügend be-
achtet zu sein scheinen oder erst neuerdings zutage gekommen sind,
möchte ich hier noch näher eingehen.
Daß 1526, nach der Schlacht von Mohacs, durch Sulejman
gewiß nichts von der Corvina weggenommen worden ist, scheint
mir die vorhandene Überlieferung unzweifelhaft zu beweisen.
Von autoritativer Bedeutung ist der Eintrag in Sulejmans
Tagebuch, unter dem 14. September 1526: ,, . . . und sie hatten es
darauf abgesehen, die im Palaste des Königs befindlichen Muni-
tions- und sonstigen Materialvorräte und die außerhalb des
Palastes liegende außerordentlich große Kanone und die übrigen
Kanonen und Falkoneten und den auf einer Säule befindlichen
kupfernen Mann und seine darinnen befindlichen Söhne, alle
insgesamt, abzutransportieren und Tag und Nacht auf die Schiffe
zu verladen“2.
Übereinstimmend berichtet Kemalpaschazade (gest. 1534), der
freilich nicht der Eroberung Ofens, wohl aber der Aufstellung der
Trophäen in Konstantinopel als Augenzeuge beigewohnt hat, in
seinem Werke über die Schlacht von Mohacs, nur von der Weg-
nahme des gesamten Inhaltes des Arsenals und der vor dem Palais
aufgestellten zwei Kanonen und drei Statuen3. Es sind die drei
1 S. oben S. 107 ff. Ich komme im zweiten Teil dieser Untersuchungen,
bei der Geschichte der Wiederentdeckung der Corvina, darauf zurück.
2 Karabacek a. a. O. S. 90.
3 Histoire de la Campagne de Mohacz par Kemal Pacha Zadeh, publiee
pour la premiere fois avec la traduction frangaise et des'notes par M. [Abel
Jean Baptiste] Pavet de Courteille, Paris 1859, S. 109 f.: Le palais du Kral,
avec toutes ses richesses, ressemblait ä un jardin abondant en fleurs et en fruits;
il (le sultan) enleva ces precieuses depouilles, comrne autant de produits du prin-
temps de sa victoire. Le trisor et Varsenal etaient remplis d’armes, d’equipe-
ments et de munitions de toute espece; le tout, jusqidaux plus minces objets, fut
enlevd avec le plus grand soin, et Charge sur des bateaux qui devaient le conduire