Koptische Etymologien.
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durch folgenden koptischen Text wiedergegeben ογθ2 6γ60)(1)ΝΙ
N2PHI 21 MOyMCDlT £GU 2AN(1)4(D N6N62 6θρογΜΟΟ}1 £6N-
2ANM(DIT 6MC6<iHT GBO\ AM Tmd sie werden auf ihren Wegen
durch ewige Stricke krank werden, daß sie auf Wegen gehen, die
nicht ausgehauen1 (d. h. gebahnt) sind’. Ohne mich auf eine Inter-
pretation des dunklen Teiles des ersten Satzes einzulassen, will ich
mich lediglich mit dem Worte 0)4(0 beschäftigen, das in der Be-
deutung ‘Strick’ (σχοίνος) auch aus Ps. 138 3 bekannt ist:
AK20T2T MTA21H m7iTA(1)BG) (S): Π AM CD IT M6MTA0)BCD
AKäGT ^Ü3T Ο Y (B) την τρίβον μου καί την οχ οίνον μου έξιχνίασας.
Dieser ‘Strick’ ist Zoega 76 40 (= Annales du Musee Guimet
XVII, S. 132) als ein Längenmaß erwähnt. Dort heißt es von Theo-
doros, dem Lieblingsschüler des Pachomios, Α4ΝΑγ 6 H lT(l)BCD
‘er sah auf eine Entfernung von 8 ü)B(D’.2 Ein solches Längenmaß,
das mit dem koptischen Wort identisch sein wird, kennen wir de-
motisch3 in der Schreibung j I ^ ® ^ shß, var. jl ^ (| 2 ^ shfe,
wo und ή <2 wie auch sonst den Murmelvokal e der alten weib-
lichen Endung H wiedergeben. Denn das Wort ist ja nach Ausweis
des Koptischen ein Femininum.
Danach war das Prototyp von 0)4(0 (0)BCD ist eine weniger
korrekte Nebenform) shf-t, vokalisiert etwa se~hf6jet. Dem zu s ge-
wordenen h hat sich das anlautende s zunächst assimiliert und dann
ist aus *sesf0jet > sßft > 0)4(1) geworden, wie sehf° > sesß (1)46 oder
sehtHej > sestHej 0)ΤΓΓ ergeben hat.4
Was den Stamm shf anlangt, so liegt vielleicht das alte sfhj
mit Umstellung der beiden letzten Radikale vor, d. h. die Kausativ-
bildung von "'jTp (9 fh ‘lösen’, das den Strick als Determinativ hat
und ihn möglicherweise — aber ich kann diese Bedeutung nicht
nachweisen — auch bezeichnete.
32. 20 (Bj ‘Seite, Gegend’.
In Jerem. 40135 findet sich als Übersetzung von ή ορεινή ‘die
Ber^gegend’ ΓΠ2ΟΜΤ(0θγ, ein Ausdruck, der noch aus einer anderen
1 Siehe dazu no. 3T dieser Etymologien.
2 Nach Ameltneau a. a. 0, ist das Wort im Arabischen durch '»rille’
übersetzt. 3 Pap. dem. Heidelberg 1289 im Anhang mit Lichtdrucktafel mit-
geteilt. 4 Siehe Sethe: Verbum I, § 272, 1°. 5 äerj nibxki nt6 rmon-
TCJDOy; sa'id. (Ciasca, S. 257) 2ll ΜΠΟΛΙΟ ΝΤΟρίΠΗ = εν πόλεσι της ορεινής.
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durch folgenden koptischen Text wiedergegeben ογθ2 6γ60)(1)ΝΙ
N2PHI 21 MOyMCDlT £GU 2AN(1)4(D N6N62 6θρογΜΟΟ}1 £6N-
2ANM(DIT 6MC6<iHT GBO\ AM Tmd sie werden auf ihren Wegen
durch ewige Stricke krank werden, daß sie auf Wegen gehen, die
nicht ausgehauen1 (d. h. gebahnt) sind’. Ohne mich auf eine Inter-
pretation des dunklen Teiles des ersten Satzes einzulassen, will ich
mich lediglich mit dem Worte 0)4(0 beschäftigen, das in der Be-
deutung ‘Strick’ (σχοίνος) auch aus Ps. 138 3 bekannt ist:
AK20T2T MTA21H m7iTA(1)BG) (S): Π AM CD IT M6MTA0)BCD
AKäGT ^Ü3T Ο Y (B) την τρίβον μου καί την οχ οίνον μου έξιχνίασας.
Dieser ‘Strick’ ist Zoega 76 40 (= Annales du Musee Guimet
XVII, S. 132) als ein Längenmaß erwähnt. Dort heißt es von Theo-
doros, dem Lieblingsschüler des Pachomios, Α4ΝΑγ 6 H lT(l)BCD
‘er sah auf eine Entfernung von 8 ü)B(D’.2 Ein solches Längenmaß,
das mit dem koptischen Wort identisch sein wird, kennen wir de-
motisch3 in der Schreibung j I ^ ® ^ shß, var. jl ^ (| 2 ^ shfe,
wo und ή <2 wie auch sonst den Murmelvokal e der alten weib-
lichen Endung H wiedergeben. Denn das Wort ist ja nach Ausweis
des Koptischen ein Femininum.
Danach war das Prototyp von 0)4(0 (0)BCD ist eine weniger
korrekte Nebenform) shf-t, vokalisiert etwa se~hf6jet. Dem zu s ge-
wordenen h hat sich das anlautende s zunächst assimiliert und dann
ist aus *sesf0jet > sßft > 0)4(1) geworden, wie sehf° > sesß (1)46 oder
sehtHej > sestHej 0)ΤΓΓ ergeben hat.4
Was den Stamm shf anlangt, so liegt vielleicht das alte sfhj
mit Umstellung der beiden letzten Radikale vor, d. h. die Kausativ-
bildung von "'jTp (9 fh ‘lösen’, das den Strick als Determinativ hat
und ihn möglicherweise — aber ich kann diese Bedeutung nicht
nachweisen — auch bezeichnete.
32. 20 (Bj ‘Seite, Gegend’.
In Jerem. 40135 findet sich als Übersetzung von ή ορεινή ‘die
Ber^gegend’ ΓΠ2ΟΜΤ(0θγ, ein Ausdruck, der noch aus einer anderen
1 Siehe dazu no. 3T dieser Etymologien.
2 Nach Ameltneau a. a. 0, ist das Wort im Arabischen durch '»rille’
übersetzt. 3 Pap. dem. Heidelberg 1289 im Anhang mit Lichtdrucktafel mit-
geteilt. 4 Siehe Sethe: Verbum I, § 272, 1°. 5 äerj nibxki nt6 rmon-
TCJDOy; sa'id. (Ciasca, S. 257) 2ll ΜΠΟΛΙΟ ΝΤΟρίΠΗ = εν πόλεσι της ορεινής.