18
0. Lenel und J. Partsch:
nunc autem ex tertio gradn licet uxorem ducere, sed
tantum fratris filiam, non etiara sororis, nec amitam nec
materteram . . .
Die Strafe des Inzests aber war nach Paul. sent. 2, 26, 15
Deportation, also eine Kapitalstrafe. Wenn diese auch beim in-
cestus iuris civilis der beteiligten Frau erlassen zu werden pflegte1,
so ist doch die Verfügung des Pardalas, eines unter Hadrian be-
zeugten Idiologen2, hiernach nicht etwa reine Willkür gewesen.
Der Anknüpfungspunkt für die Aufnahme des Satzes in den
Auszug war wohl die lex Iulia de adulteriis, die durch ihre Ver-
mögensstrafen das Amtsgebiet des Idios Logos berührte. Die
Strafe des Inzests geht zwar schwerlich auf diese lex zurück3;
aber die Verwandtschaft dieses Delikts mit denen der lex ist natür-
lich den Römern nicht entgangen, und auch die römischen Juristen
behandeln es im Zusammenhang mit ihr.
24. 25. 26.
Την διδομένην προίκα υπό γυναικός 'Ροομαίας υπέρ πεντή-
κοντα έτη γεγονυ[ί]ας άνδρί 'Ρωμαίω έντός εξήκοντα ετών
γεγονότι μετά θάνατον 6 φίσκος άναλαμβάνει. (25) Όμοίοος
καί την διδομένην ,ύπό γυναικός έντός ν ετών ουσης άνδρί
υπέρ εξήκοντα έτη γεγονότι άναλαμβάνεται.4 (26) Καν
Λατείνα ύπέρ πεντήκοντα έτη δώ τι ύπέρ ξ έτη, όμοίω(ς)
άναλαμβ(άνει).
Lateinisch:
Dotem datam a muliere Romana maiore quinquaginta
annos nata viro Romano minori sexaginta annos nato
post mortem fiscus aufert. (25) Similiter etiam dotem
aufert a muliere minore L annorum datam viro maiori
sexaginta annos nato. (26) Et si quid Latina maior quin-
quaginta annorum det (viro) maiori LX annorum, similiter
aufert.
Mit c. 24 beginnt eine Reihe von Aufzeichnungen, die auf
die leges Iulia et Papia Bezug haben und unsere Kenntnis von
1 Paul, cit., Papin. D. 48, 5, 39 § 2.
2 S. BGU. I, 250 (Chrestom. der Papyruskunde, Histor. Teil II, nr. 87).
Vgl. Otto, Priester u. Tempel 1, 173.
3 Ulp. 8 disput. 48, 18, 4, dazu Mommsen, Strafrecht 684 f., und be-
sonders Lot mar, mdl. Girard II, 124 f.
4 1. αναλαμβάνει.
0. Lenel und J. Partsch:
nunc autem ex tertio gradn licet uxorem ducere, sed
tantum fratris filiam, non etiara sororis, nec amitam nec
materteram . . .
Die Strafe des Inzests aber war nach Paul. sent. 2, 26, 15
Deportation, also eine Kapitalstrafe. Wenn diese auch beim in-
cestus iuris civilis der beteiligten Frau erlassen zu werden pflegte1,
so ist doch die Verfügung des Pardalas, eines unter Hadrian be-
zeugten Idiologen2, hiernach nicht etwa reine Willkür gewesen.
Der Anknüpfungspunkt für die Aufnahme des Satzes in den
Auszug war wohl die lex Iulia de adulteriis, die durch ihre Ver-
mögensstrafen das Amtsgebiet des Idios Logos berührte. Die
Strafe des Inzests geht zwar schwerlich auf diese lex zurück3;
aber die Verwandtschaft dieses Delikts mit denen der lex ist natür-
lich den Römern nicht entgangen, und auch die römischen Juristen
behandeln es im Zusammenhang mit ihr.
24. 25. 26.
Την διδομένην προίκα υπό γυναικός 'Ροομαίας υπέρ πεντή-
κοντα έτη γεγονυ[ί]ας άνδρί 'Ρωμαίω έντός εξήκοντα ετών
γεγονότι μετά θάνατον 6 φίσκος άναλαμβάνει. (25) Όμοίοος
καί την διδομένην ,ύπό γυναικός έντός ν ετών ουσης άνδρί
υπέρ εξήκοντα έτη γεγονότι άναλαμβάνεται.4 (26) Καν
Λατείνα ύπέρ πεντήκοντα έτη δώ τι ύπέρ ξ έτη, όμοίω(ς)
άναλαμβ(άνει).
Lateinisch:
Dotem datam a muliere Romana maiore quinquaginta
annos nata viro Romano minori sexaginta annos nato
post mortem fiscus aufert. (25) Similiter etiam dotem
aufert a muliere minore L annorum datam viro maiori
sexaginta annos nato. (26) Et si quid Latina maior quin-
quaginta annorum det (viro) maiori LX annorum, similiter
aufert.
Mit c. 24 beginnt eine Reihe von Aufzeichnungen, die auf
die leges Iulia et Papia Bezug haben und unsere Kenntnis von
1 Paul, cit., Papin. D. 48, 5, 39 § 2.
2 S. BGU. I, 250 (Chrestom. der Papyruskunde, Histor. Teil II, nr. 87).
Vgl. Otto, Priester u. Tempel 1, 173.
3 Ulp. 8 disput. 48, 18, 4, dazu Mommsen, Strafrecht 684 f., und be-
sonders Lot mar, mdl. Girard II, 124 f.
4 1. αναλαμβάνει.