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Lenel, Otto; Partsch, Josef; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 1. Abhandlung): Zum sog. Gnomon des Idios logos — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37768#0034
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26

0. Lenel und J. Partsch:

Auszug auftaucht, dessen Verfasser über den Grund der von ihm
bezeugten Einziehung völlig im unklaren war.
34.
Τοΐς έν στρατεία καί από στρατείας ούσι συνκεχώρηται
διατίΑεσΤα[ι| καί κατά Ρωμαϊκάς καί Έλληνικάς διαθήκας
καί χρήσθαι οίς βούλωνται όνόμασι, έκαστον δέ τω δμοφύλω
καταλείπει και οίς έξ[εσ]τιν.
Lateinisch:
Militantibus et militia rnissis concessum est et Romanis
et Graecis testamentis testari et verbis quibus volunt uti,
unicuique autem iis qui eiusdem gentis sunt relinquere
et quibus licet.
Schubart übersetzt die Anfangsworte abweichend: «Denen,
die auf dem Feldzug sind und vom Feldzug kommen usw.»,
und bemerkt ausdrücklich, στρατεία dürfe nicht in στρατιά ver-
ändert werden und weise auf den Feldzug, nicht allgemein auf
den Heeresdienst. Er ist zu dieser Auffassung wahrscheinlich
durch die Erwägung gekommen, daß nach unseren juristischen
Quellen die Privilegien des Soldatentestaments nur den milites,
nicht aber den Veteranen zustanden.1 Allein nach eben diesen
Quellen genießen alle milites als solche diese Privilegien, nicht
etwa bloß die, die auf einem Feldzug begriffen2 oder von einem
solchen zurückgekehrt sind, so daß auch so eine Unstimmigkeit
bleibt, und ferner finden wir in klassischer Zeit gerade das Wort
στρατεία als Bezeichnung der militia und άποστρατευσάμενος als solche
des Veteranen gebraucht.3 Was soll auch άπό στρατείας im Sinne
Schubarts genommen bedeuten? «Gerade eben vom Feldzug,
gekommen?» Es würde sich fragen, wie lange das Privileg dann
noch dauert. Oder: überhaupt «nach Bestehen eines Feldzugs»?
Dazu würde der Ausdruck kaum passen. Wir müssen u. E. mit
der Möglichkeit rechnen, daß unser Bericht nicht die Praxis
wiedergibt, die sich auf Grund des mandatum D. Traiani ent-
wickelt hat, sondern vielleicht eine ältere Praxis, der eine der in
D. 29, 1, 1 pr. erwähnten Wrordnungen Cäsars, Titus’, Domitians,
Nervas zugrunde liegen mag, oder es ist an ein Mißverständnis
des bekannten Satzes zu denken, daß das von dem miles contra
1 Vgl. Gai. 2, 109; Ulp. reg. 23, 10; D. 29, 1, 1 pr.
2 Dies ist erst Justinianisches Recht. 0. 6. 21, 17 ; I. 2, 11 pr.
3 Modest. 3 excus. D. 27, 1, 8pr. — § 3, 10 pr. § 1.
 
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