Zum sog. Gnomon des Idios Logos.
T
iuris regulam errichtete Testament noch ein Jahr lang post mis-
siönem in Geltung blieb. Auch noch in einer anderen Beziehung
stimmt der Text nicht zu den Angaben der Klassiker. Gaius2, llOf.
sagt ausdrücklich, der Soldat könne auch Peregrinen, auch
caelibes und orbi vollwirksam bedenken. Nach unserem Text
aber würde er nur zugunsten von ομόφυλοι καί οίς έξεστιν gültig
verfügen können. Wir haben zuerst daran gedacht, diesen Wider-
spruch durch die Annahme zu heben, daß zwischen οίς und εξεστιν
das Wort βούληται ausgefallen sei1, so daß der Bericht nunmehr
dahin gehen würde, der Soldat könne die ομόφυλοι und alle, die
er wolle, bedenken. Aber das wäre doch eine höchst seltsame
Ausdrucksw'eise. Wozu die besondere Hervorhebung der ομόφυλοι
(und zwrar nicht durch ein «nicht nur .... sondern auch»), wenn
gleich darauf jedwede Beschränkung durch ein οίς βούληται auf-
gehoben wurde?
35.
Τούς στρατευομένους καί αδιαθέτους τελευτώντας έξον
τέκνοι[ς] καί συνγενέσει2 κληρονομεΐν, όταν τού αύτοΰ γένους
ώσι οί μετερχ[όμε]νοι
Lateinisch:
Militantibus etiam qui intestati moriuntur liberi et
cognati heredes fieri possunt, si quidem eiusdem generis
sunt qui veniunt.
Hier wird anscheinend nur das ius commune bestätigt; doch
wird an fremdstämmige Kinder und Verwandte zu denken sein.
Die Erläuterung des Kognationsbegriffes im Sinne der bonorum
possessio unde cognati entspricht genau der in BGU. nr. 140 ge-
brauchten Wendung τοΐς προς γένους συγγενέσι.
36.
Τώ>ν έπί φόνοις ή μίζοσιν άμαρτήμασιν κολαζομένων ή καί
δ[ι’ ό]μοίας αιτίας αύθέ[[ιερ]]ρετον3 φυγήν έλομένων τα
υπάρχοντα άναλαμβάνεται, δίδοται δε τοΐς τέκνοις αύτών το
ϊ καί ταΐς γυ[να]ιξίν αί έν άργυρίω προίκες, καί αύτοΐς δέ το
ιβ Άντωνΐνο[ς] Καΐσαρ ό κύριος συνεχώρησεν.
1 Vgl. Alex. C. 6,21,5: liberum arbitrium quibus velint relinquendi.
2 1. συνγενέσι.
3 1. αύθαιρετόν.
T
iuris regulam errichtete Testament noch ein Jahr lang post mis-
siönem in Geltung blieb. Auch noch in einer anderen Beziehung
stimmt der Text nicht zu den Angaben der Klassiker. Gaius2, llOf.
sagt ausdrücklich, der Soldat könne auch Peregrinen, auch
caelibes und orbi vollwirksam bedenken. Nach unserem Text
aber würde er nur zugunsten von ομόφυλοι καί οίς έξεστιν gültig
verfügen können. Wir haben zuerst daran gedacht, diesen Wider-
spruch durch die Annahme zu heben, daß zwischen οίς und εξεστιν
das Wort βούληται ausgefallen sei1, so daß der Bericht nunmehr
dahin gehen würde, der Soldat könne die ομόφυλοι und alle, die
er wolle, bedenken. Aber das wäre doch eine höchst seltsame
Ausdrucksw'eise. Wozu die besondere Hervorhebung der ομόφυλοι
(und zwrar nicht durch ein «nicht nur .... sondern auch»), wenn
gleich darauf jedwede Beschränkung durch ein οίς βούληται auf-
gehoben wurde?
35.
Τούς στρατευομένους καί αδιαθέτους τελευτώντας έξον
τέκνοι[ς] καί συνγενέσει2 κληρονομεΐν, όταν τού αύτοΰ γένους
ώσι οί μετερχ[όμε]νοι
Lateinisch:
Militantibus etiam qui intestati moriuntur liberi et
cognati heredes fieri possunt, si quidem eiusdem generis
sunt qui veniunt.
Hier wird anscheinend nur das ius commune bestätigt; doch
wird an fremdstämmige Kinder und Verwandte zu denken sein.
Die Erläuterung des Kognationsbegriffes im Sinne der bonorum
possessio unde cognati entspricht genau der in BGU. nr. 140 ge-
brauchten Wendung τοΐς προς γένους συγγενέσι.
36.
Τώ>ν έπί φόνοις ή μίζοσιν άμαρτήμασιν κολαζομένων ή καί
δ[ι’ ό]μοίας αιτίας αύθέ[[ιερ]]ρετον3 φυγήν έλομένων τα
υπάρχοντα άναλαμβάνεται, δίδοται δε τοΐς τέκνοις αύτών το
ϊ καί ταΐς γυ[να]ιξίν αί έν άργυρίω προίκες, καί αύτοΐς δέ το
ιβ Άντωνΐνο[ς] Καΐσαρ ό κύριος συνεχώρησεν.
1 Vgl. Alex. C. 6,21,5: liberum arbitrium quibus velint relinquendi.
2 1. συνγενέσι.
3 1. αύθαιρετόν.