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Liebich, Bruno [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 10. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 3: Der Dhātupātha — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37777#0057
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Zur Einführung in die ind. einh. Sprachw. III.

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dentale Verschlußlaute (t th d dh), sodann solche auf gutturale,
palatale, zerebrale, labiale; dann kommen zusammen, von ihren
Verschlußlauten getrennt, die Nasale, weiter die Halbvokale und
zuletzt die Spiranten (mit h). Innerhalb dieser acht Gruppen gehen
stets die medialen Verben den aktiven voran.
Die Stellung der Dentalen vor den Gutturalen wird von Sä-
yana (Bd. I, S. 97) damit begründet, daß auch diese Gruppe mit
einem Mangala-Wort (edh 'wachsen, gedeihen') beginne. Aber
wenn dieser Grund auch für die Stellung gerade dieser Wurzel an
die Spitze ihrer Gruppe bestimmend gewesen sein mag (die medialen
beginnen mit -dh, die aktivischen mit -t), so doch schwerlich für
die Voranstellung der Dentalen überhaupt; wenigstens sehen wir
dieselbe Reihenfolge ohne solchen Grund innerhalb der kleineren
Gruppe I, 777—793 wiederkehren. Es könnte also darin, ebenso
wie in der Zusammenfassung der Nasalen ohne Rücksicht auf ihre
phonetische Zugehörigkeit, vielleicht ein Bleib sei aus einer älteren
Stufe der ind. Sprachwissenschaft zu erblicken sein. Trifft dies zu,
und wTeist also selbst dieser jüngste Teil des Dh. vorpanineische
Züge auf, so ist a fortiori zu schließen, daß auch die obere Ein-
teilung in die zehn Klassen nicht erst von Panini selbst, sondern
von seinen Vorgängern stammt und von ihm als traditionell fest-
stehend beibehalten wurde. Dadurch würde auch die merkwürdige
Reihenfolge dieser Klassen im einzelnen, vor allem der fünften
und achten, ja zum Teil ihr Charakter selbst, der zu Panini’s
sonstigem Niveau nicht recht stimmen will, eben als traditionell
gegeben verständlich. Für das kanonische Ansehen dieser Zehn-
klassen-Einteilung läßt sich noch anführen, daß sie auch von den
späteren Grammatikern bis einschließlich Hemacandra beibehalten
wird, während innerhalb der Klassen jeder Autor seinen eigenen
Weg geht. Candragomin behält auch die Stellung der Dentalen
vor den Gutturalen bei, obgleich bei ihm EDH nicht mehr un-
mittelbar auf BHU folgt, der von Säyana angegebene Grund für
ihn also sicher nicht maßgebend war.
50 Von diesem Normaltypus der Verben entfernen wir uns nun
schrittweise und allmählich, und es werden auch weiterhin die
Wurzeln in kleine lockere Gruppen nach irgendeinem gemein-
samen Merkmal zusammengefaßt, so daß die ganze Schar wie eine
völkische Heerschau, nach Sippen gegliedert und mit ihren Ab-
zeichen versehen, an unseren Auge vorüberzieht. Zunächst folgt
eine Gruppe von medialen Verben (I, 777—799), die sich von den
 
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