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Liebich, Bruno [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 10. Abhandlung): Zur Einführung in die indische einheimische Sprachwissenschaft, 3: Der Dhātupātha — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37777#0058
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58

Bruno Liebich:

früheren nur dadurch unterscheiden, daß sie den Aorist medial
und aktivisch bilden, ohne Bedeutungsnüance (dyudbhyo luni,
P. I, 3, 91). Also z. B. y dyut 'glänzen5, Präs, dyotate, Aor. adyo-
tista und adyutat. Die letzten dieser Gruppe von 795 an zeigen
diese Doppelformen noch in einigen weiteren Tempora (P. I, 3, 92. 93).
51 Es folgt nun eine große Gruppe (bis I, 873), deren gemein-
sames Merkmal die Kürze des Wurzelvokals im Kausativum bildet.
Während z. B. bei V car (I, 591) neben dem Präs, carati das Kaus.
cärayati stellt, lautet diese Form von V jvar (I, 813) jvarayati.
Auch hier gehn die medialen Verben (bis 812) den aktivischen
voran.
52 Das letzte Verbum dieser Gruppe, phanati, hat die Besonder-
heit, daß es im Perfektum neben den regulären schwachen Formen
auch kontrahierte bildet, z. B. 3. Du. sowohl paphanatus als phe-
natus, 3. PI. paphanus und phenus. Dies gibt Pan. Veranlassung,
sechs weitere Verben, die diese Eigenschaft teilen, hier folgen zu
lassen, und im Sütrapätha (VI, 4, 125 phanäm ca saptänäm)
darauf zu verweisen, um deren besonderer Aufzählung an jener
Stelle überhoben zu sein.
53 Die nächste Gruppe (bis I, 913) wird-zusammengehalten durch
eine Gemeinsamkeit in der nominalen Stammbildung. Von y jval
'hell brennen5 z. B. lautet das Nomen agentis wie von andern
Wurzeln jvala M. 'Flamme’, daneben aber auch jväla M. und
jvälä F. in gleicher Bedeutung (jvalitikasantebhyo nah, P. III, 1, 140).
54- Die bisherigen Verba flektierten entweder aktivisch oder
medial, ohne Unterschied der Bedeutung. Es folgt nun eine
Gruppe (I, 914—950), die beide Reihen von Endungen neben-
einander verwendet, mit der schon früher (§ 25) angegebenen Be-
deutungsnüance. Hierbei gehen die konsonantischen Wurzeln
(mit Svarita der Anubandha-Silbe) den vokalisehen (mit Anubandha
n) voran.
55 Mit den letzten Verben dieser Gruppe von 946 an haben
schon die Anit-Wurzeln begonnen, die das normale i zwischen
Wurzel und Stamm nicht einfügen (§ 24). Es folgen nun weitere
Anit-Wurzeln, und zwar, da diese auf Vokal ausgingen, zunächst
die vokalisehen (bis 1014). Hier gehn die aktivischen Verba voran
(bis 994), geordnet wieder nach dem Auslaut (e, ai, ä, r, u, i),
dann folgen die medialen. Auch bei diesen ist die gleiche An-
ordnung, nur durch einen Einschub (998) unterbrochen, erkennbar
(i, u, r, e, ai). Die konsonantischen Anit-Wurzeln sind geordnet
 
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