Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0010
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
5
10
15
20
25
30

10

Christian Bartholomae.

MhD. 66. 5—6: ^jip^ ^ ^ üü
.-. <£3-»oo ^ 6 -w ha göivet leu an i tö g'öwah td xves he Ita öe göwet
enih ne säget, d. i. Wenn er [der Schenker] erklärt: ‘Das was du
[der Beschenkte] bezeichnest, soll dein eigen sein5: es sei denn,
daß jener bezeichnet, ist [der Vertrag] nicht möglich.
D. h. der Vertrag kann nicht zustand, die Schenkung kann
nicht zur Ausführung kommen, bevor die geforderte Bezeichnung
erfolgt ist; ebenso wie eine Schenkung des A an die künftigen
Kinder des B erst dann zum Vollzug gelangen kann, wenn B
Kinder hat. Man vergleiche dafür:
MüDa. 8. 7—9: h 8 ^oen £ ^ ^
2b hn*o 3 9 £üeu tfjnro ^ ^ ^ i
n*o)i3 ^ i^rereijb JViei Ita göwet Im xvästah i tö göwaJi tö
xves s täte göivet u Jca xvästah 1 i nämcist räö göwet hu fräs and i
tö havet xves e 9 havet täte fräs and havet har patvrän ne Imnisn,
d. i. Wenn er erklärt: ‘Die Sache, die du [der Beschenkte] be-
zeichnest, soll dein eigen sein5: bis daß er bezeichnet; und wenn
er bezüglich einer bestimmten Sache erklärt: ‘Sie soll den Kin-
dern, die du bekommst, zu eigen 3 werden5: bis daß er Kinder hat,
sind die Früchte [der Sache] nicht zurückzulegen.
D. h. die den künftigen Kindern des B geschenkte Sache darf
nicht in fremde Hände kommen, sie muß verwahrt werden, aber
nicht auch deren Früchte, solange keine Kinder da sind; denn die
Schenkung tritt eben erst mit der Geburt eines Kinds in Kraft.
J_J xvästak 1 i in Zeile 8 lese ich nach MIiDa. 8. 9 und
10, s. gleich; die Ausgabe hat nur xvästak i. — Anstelle des von mir
zu Anfang der Zeile 9 eingesetzten b biec hat die Handschrift blos
bneo. Im ersteren Wort steckt das unten besprochene bl-. — Der
Schluß des Spruchs bar pätirännetcunisn ist auch am Ende des folgenden
Spruchs (MIiDa 8. 11) herzustellen, wo der Schreiber ^ ne ausgelassen
hat; s. gleich. Wegen patirän s. Bthl. zSR. 2. 84 ff.
Als weiteres Beweisstück für die Notwendigkeit des Bezeich-
nens zur Giltigkeit der Schenkung führe ich im Anschluß an das
eben Gesagte endlich an:
1 Bis hierher auch MIiDa. 8. 7 (Z. 11 ff.), nur mit 13^"^ xvästak anstelle
von a5 an; s. dazu S. 19, Z. 4.
2 Fehlt in der Ausgabe, s. Z. 25.
3 Die Ausgabe hat bneo> e. Z. 27.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften