Zum sasanidischen Recht. III.
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MIiDa. 8. 10—12: i£ ^ n ^
/. 0*0113 ljA 12 tfmift? <ah jMi)f£ ifiirc ha
xvästah 1 i nämcist räd 12 goivet hu de he td xves büt gdivah xves
täh-ec göwisn goivet har pätirän ne 12 hunisn, d. i. Wenn er bezüg-
lich einer bestimmten Sache 11 erklärt: 'Sie soll dem zu eigen sein,
den du als den bezeichnest, dem sie zu eigen werden solle'1 2: bis
daß er die Bezeichnung ausgesprochen hat, sind die Früchte [der
Sache] nicht zurückzulegen.
D. h. der Schenker kann, bis daß die verlangte Bezeichnung-
abgegeben ist, über die Früchte der Sache nach seinem Ermessen
verfügen, weil eben erst durch die Bezeichnung der Schenkungs-
vertrag perfekt wird.
Wegen des von mir in Zeile 12 ergänzten ^ ne s. S. 10, Z. 30.
Das 'Bezeichnen’ (guftan, göwisn guftari) kann vertragsmäßig
auch einem andern als dem Beschenkten zugewiesen und von ihm
an dessen Statt ausgesprochen werden. So z. B. MhD. 64. 2—3
und MIiDa. 7. 13 —14, zwei Stellen, die sich inhaltlich decken und
nur im Eingang — bis vor ^ hu — etwas verschieden gefaßt sind.
MhD. 64. 2—3: i^ter 3 Wi j
. . . wiipü _^iiif£ ^ t?m*o ^ocn i£ ^1 y^ou)u ha hatahxvatäy
andar zan i pät0xsäyihäh vicir 3 hambast hu en xvästah de he td
xves biitan räd göwah xves e bavet . . .; d. i. Wenn der Hausherr
für die Hauptfrau die Urkunde 3 gesiegelt hat: 'Diese [meine]
Sache soll dem zu eigen werden, den du als den bezeichnest, dem
sie zu eigen werden solle 2, . .
Weitere Belege dafür finden sich unten S. 17f. Hier ver-
zeichne ich noch den etwas seltsam entschiedenen Fall
MIiDa. 19. 9 —11: ■> V> 10 ^ ^1 J ^ ^3111^
»p 11 "13 wiiiftr"11? ony-C i .’. ^o«ji P wiift? ivi?£ eihj
.'. hilft? ^ i -vei i £or "r nei 1 ha goivet hu
xvästah i d man 10 mal an i farroxv adäp mihryön goivet td xves,
u mihryön gäv 1 u farroxv ustr 1 goivet har 11 2 he raset u ha-c
pa e liangäm u ha-c pes u pas göwand yuttar nest. D. i. Wenn er
erklärt: 'Von der Sache, die an mich 10 gelangt ist, soll das, was
1 Fehlt in der Ausgabe, s. Z. 13.
2 Zur Konstruktion s. unten S. 17.
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/. 0*0113 ljA 12 tfmift? <ah jMi)f£ ifiirc ha
xvästah 1 i nämcist räd 12 goivet hu de he td xves büt gdivah xves
täh-ec göwisn goivet har pätirän ne 12 hunisn, d. i. Wenn er bezüg-
lich einer bestimmten Sache 11 erklärt: 'Sie soll dem zu eigen sein,
den du als den bezeichnest, dem sie zu eigen werden solle'1 2: bis
daß er die Bezeichnung ausgesprochen hat, sind die Früchte [der
Sache] nicht zurückzulegen.
D. h. der Schenker kann, bis daß die verlangte Bezeichnung-
abgegeben ist, über die Früchte der Sache nach seinem Ermessen
verfügen, weil eben erst durch die Bezeichnung der Schenkungs-
vertrag perfekt wird.
Wegen des von mir in Zeile 12 ergänzten ^ ne s. S. 10, Z. 30.
Das 'Bezeichnen’ (guftan, göwisn guftari) kann vertragsmäßig
auch einem andern als dem Beschenkten zugewiesen und von ihm
an dessen Statt ausgesprochen werden. So z. B. MhD. 64. 2—3
und MIiDa. 7. 13 —14, zwei Stellen, die sich inhaltlich decken und
nur im Eingang — bis vor ^ hu — etwas verschieden gefaßt sind.
MhD. 64. 2—3: i^ter 3 Wi j
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andar zan i pät0xsäyihäh vicir 3 hambast hu en xvästah de he td
xves biitan räd göwah xves e bavet . . .; d. i. Wenn der Hausherr
für die Hauptfrau die Urkunde 3 gesiegelt hat: 'Diese [meine]
Sache soll dem zu eigen werden, den du als den bezeichnest, dem
sie zu eigen werden solle 2, . .
Weitere Belege dafür finden sich unten S. 17f. Hier ver-
zeichne ich noch den etwas seltsam entschiedenen Fall
MIiDa. 19. 9 —11: ■> V> 10 ^ ^1 J ^ ^3111^
»p 11 "13 wiiiftr"11? ony-C i .’. ^o«ji P wiift? ivi?£ eihj
.'. hilft? ^ i -vei i £or "r nei 1 ha goivet hu
xvästah i d man 10 mal an i farroxv adäp mihryön goivet td xves,
u mihryön gäv 1 u farroxv ustr 1 goivet har 11 2 he raset u ha-c
pa e liangäm u ha-c pes u pas göwand yuttar nest. D. i. Wenn er
erklärt: 'Von der Sache, die an mich 10 gelangt ist, soll das, was
1 Fehlt in der Ausgabe, s. Z. 13.
2 Zur Konstruktion s. unten S. 17.
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