Metadaten

Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0036
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
36

Christian Bartholomae.

sardärih xüp 15 u-'s an nem pa patwand be rawet, d. i. Wenn er
bestimmt: 'Dieses Feuer samt der [dafür ausgesetzten] Sache ist
hälftig dir zur Gewalthaberschaft geschenkt] [so] ist die Gewalt-
habcrschaft ordnungsgemäß, und die andere Hälfte geht an seine 1
Verwandten.
Wegen des Sachlichen verweise ich auf WZ KM. 27. 364 No. 3.
Der Ausdruck pa pahvand rawet steht auch MhD. 20. 5.
f) MhD. 16. 1—2 J ijvr ne) J hnrnj Vp* J
.'. inonj J wr net J ) ka töSi.sn i pitar xvä-
liand San i pa dfitaJc i 2 pit u än-ec i pa dütak i pus hac sardär
*x hamemär Jcunisn, d. i. Wenn sie Zahlung für den Vater ver-
langen, so ist die Hauptfrau in der Familie des Vaters und auch
die in der Familie des Sohns zusammen mit dem Gewalthaber
[der Familie] beklagt zu machen.
Es handelt sich um die Bezahlung von Schulden eines ver-
storbenen pater familias2, für dessen Hausstand nach seinem Tod
ein nicht zur Familie gehöriger Gewalthaber (sardär) eingesetzt
werden mußte, weil auch der zunächst zu dem Amt berufene ver-
heiratete Sohn gestorben war. Die Klage auf Zahlung der hinter-
lassenen Schulden ist alsdann gegen die beiden Witwen in der
Hauptehe (ßan, San i pät0xsäylhäh) als die Hausherrinnen (Jcatak
bcmük) der beteiligten Hausstände, zugleich aber auch gegen den
eingesetzten Familiengewalthaber (sardär, dütak sardär) zu richten.
Man vergleiche dazu die Stellen MhD. 13. 6 ff., 14. 7 ff., 15. 12 ff',
und 16. 14 ff., die ich zSR. 2. 27 f., 23, 24 und 37 f. besprochen
habe; aus ihnen geht hervor, daß solche Prozesse immer mit der
Witwe und dem Familiengewalthaber zugleich geführt werden
mußten, da dieser eben Vermögensverwalter und, unter Umständen,
Vormund war.— liamemär kartan ist genau das lat. reum facere;
zum Begriff hamemär s. zSR. 2. 49 ff.
g) MIiDa. 36 17—37. 1. Die Stelle ist bereits oben aus an-
derem Anlaß angeführt und übersetzt worden, s. S. 31.
h) MhD. 53. 2: 1^3 6 hac xlästak xxx, d. i. ‘mitsamt dem
Vermögen".
Es ist von der Teilung eines hinterlassenen Vermögens, einer
Erbschaftsauseinandersetzung (-‘oajver) baxülah)3 die Rede. Da aber

Des Testators.

2 Vgl. S. 35 No. 1.

3 S. 12, Z. 11.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften