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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0038
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Christian Bartholomae.

DkM. 517. 16: l£0>3 £OejiJ J f . . . 3013 jcarpalc . . . hac
cm i xvat hart xxx, d. i. die Guttaten [anderer] . . . samt den von ihm
selber getanen; —
DkM. 468. 10: t£0>3 äp hac ätas xxx; d. i. das Wasser
zusammen mit dem Feuer.
Wie ist 1^03 zu lesen, und wie etymologisch zu deuten? Es
war ein Fehler, die Lesungen der Pazandisten einfach beiseite zu
schieben, bevor man den Versuch gemacht hatte, mit ihnen zu
einer annehmbaren Fassung des Worts zu gelangen, wenn man
sie auch nicht ohne jede Umänderung übernehmen kann. Am
nächsten liegt es, hamast zu lesen und das Wort dem ai. sdmasta-,
Part. Perf. Pass, zu dsyati cer wirft’1 gleichzustellen, dessen Be-
deutung ‘verbunden, vereinigt, ganz, alle, insgesamt’ vorzüglich
paßt. Dotdt ist die Schreibung neben «y^o nicht außeracht
zu lassen; und sie spricht für das Vorhandensein eines alten i-
Lauts vor den schließenden Konsonanten, hamist aber würde eben-
falls in erster Linie Verbunden’ bedeuten, und zwar als Part. Perf.
Pass, zu den in gAw. mdyastra-d. i. mycistra-, AirWb.1190 oder
auch, nach Andreas GGN. 1909. 5, moistra- — ‘societas, Bündnis’
enthaltenen VerbalGrundlage, wobei es wenig verschlägt, ob man
das Wort mit ai. medin- ‘socius’ oder, wie Justi IFAnz. 18. 37 will,
mit jAw. mid-wana- ‘paarweise vereint’, usw. zusammenstellt.
Die Verbindung liac . . . hamist ist auffällig; man erwartet
statt hac ‘ex’ vielmehr apd.lt (fab)2 ‘cum’, das Praenomen der Ver-
einigung anstelle dessen der Trennung. Offenbar ist die Verbin-
dung eine altüberkommene; darauf weist auch die Unabänderlich-
keit in der Stellung der Glieder. Ich sehe in dem Gebrauch von
hac die Folge eines KonstruktionsAusgleichs bei Verben gegen-
sätzlicher Bedeutung: das Verbum für vereinigen richtet sich nach
dem für trennen. S. dazu Delbrück VglS. 1. 248, wo das selbe,
nur in der Umkehrung, fürs Altlndische und fürs Slavische an-
genommen wird, sowie AirWb. 1706 unter 3).
Außerhalb der besprochenen Verbindung, in attributivem oder
praedikativem Gebrauch besagt )_£tv3 auch nichts anderes als dort: 'alle;
ganz, insgesamt'. Es genügt, zum Beweis dafür einige besonders deut-
liche Stellen anzuführen. So:
J Vgl. Beugmann BdTotalität 11.
J Wie man ja auch hersteilen wollte, s. oben S. 35, Z. 32, S. 37, Z. 28.
 
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