48
Christian Bartholomae.
Auch die Cura (,stürih) einer Stiftung konnte hälftig verschenkt
werden. Es war eben damit nicht nur Mühe verbunden, sondern
auch Gewinn, insofern der Überschuß aus dem Erträgnis der Stif-
tung dem Curator (siür) zufloß; s. WZKM. 27. 371. Vgl.:
5 MhD. 47. 15—48. 1 : 1 ne) [j] 13^«^ Remter
^ £ ^-ny i ne uej ig A> t
iren m i ^ ^ Dsrjj'T 17 Kio »r'sp-C i 1 $
.'. ir^ei J ^riei pp ^ i iruK j -Tio i mo^i i3<juvt A>
ha äturfarnbay x'Ttstah [i] 200 pa1 stürih o mihryön dahet u mihr-
10 yon an xvästah ig nem pa stürih1 ö farroxv dahet u pas hac an hac
farrox0 u mihryön frazand n zäyet u an1 xvästah räd framan ne dahand
u pa baxt savand an xvästah vitart öesän i ö frazand i mihryön u ne
be ö frazand i farroxv raset. D. i. Wenn Äturfarnbay eine Sache
[im Wert] von 200 [Stir] dem Mihryön zur Cura gibt, und [wenn
15 dann] Mihryön jene Sache zur Hälfte dem Farroxv zur Cura gibt,
und [wenn] alsdann von Farroxv und von Mihryön Kinder er-
zeugt werden, und [wenn] sie wegen jener Sache keine Verfügung
treffen und mit Tod abgehen, so gelangt jene Sache nach deren
Ableben an die Kinder des Mihryön und nicht an die Kinder des
20 Farrox'0.
Der Wortlaut des Spruchs ist iu der Handschrift an mehreren
Stellen gestört. In Zeile 15 ist iiö pa vor -*ü^i<S25 stürih zweimal ge-
schrieben. — In Zeile 16[hat der Schreiber hinter Jü\«3) Hü pa stürih
erst, iflsfV ö mihryön geschrieben, dann, wiederum fälschlich,
25 (statt^)^ü)KCV äturfarnbay); die Worte ö mihryön sind richtig ausge-
strichen, das folgende Wort ist versehentlich stehen geblieben. —
Zeile 16: Hinter ^ £ ^-*<y pas hac än fehlt f hac, das nicht zu ent-
behren ist-, man vergleiche zur Konstruktion von zätan z. B.
Bd. 37. 11 f. = GrBd. 106. 3: u-sän yuxt 1 haca-s sät 'und von ihnen
30 wurde ein Zwillingspaar erzeugt'. — Zeile 17 zu Anfang steht i ^
statt F> ).
Ein fünfter Spruch, der sich unmittelbar an die eben behan-
delten anschließt, MhD. 18. 17—19. 2, gibt an, was alles zu einem
hatah gehöre, d. i. np. leada cHaus’. Leider enthält er Wörter,
3o die nicht sicher zu lesen oder zu deuten sind. Ich verweise dafür
auf Salemann ManStud. 1. 145. Das Verständnis der Stelle ist ohne
Kenntnis der Einrichtung eines hatah der SasanidenZeit nicht mög-
1 S. unten Z. 21 ff.
Christian Bartholomae.
Auch die Cura (,stürih) einer Stiftung konnte hälftig verschenkt
werden. Es war eben damit nicht nur Mühe verbunden, sondern
auch Gewinn, insofern der Überschuß aus dem Erträgnis der Stif-
tung dem Curator (siür) zufloß; s. WZKM. 27. 371. Vgl.:
5 MhD. 47. 15—48. 1 : 1 ne) [j] 13^«^ Remter
^ £ ^-ny i ne uej ig A> t
iren m i ^ ^ Dsrjj'T 17 Kio »r'sp-C i 1 $
.'. ir^ei J ^riei pp ^ i iruK j -Tio i mo^i i3<juvt A>
ha äturfarnbay x'Ttstah [i] 200 pa1 stürih o mihryön dahet u mihr-
10 yon an xvästah ig nem pa stürih1 ö farroxv dahet u pas hac an hac
farrox0 u mihryön frazand n zäyet u an1 xvästah räd framan ne dahand
u pa baxt savand an xvästah vitart öesän i ö frazand i mihryön u ne
be ö frazand i farroxv raset. D. i. Wenn Äturfarnbay eine Sache
[im Wert] von 200 [Stir] dem Mihryön zur Cura gibt, und [wenn
15 dann] Mihryön jene Sache zur Hälfte dem Farroxv zur Cura gibt,
und [wenn] alsdann von Farroxv und von Mihryön Kinder er-
zeugt werden, und [wenn] sie wegen jener Sache keine Verfügung
treffen und mit Tod abgehen, so gelangt jene Sache nach deren
Ableben an die Kinder des Mihryön und nicht an die Kinder des
20 Farrox'0.
Der Wortlaut des Spruchs ist iu der Handschrift an mehreren
Stellen gestört. In Zeile 15 ist iiö pa vor -*ü^i<S25 stürih zweimal ge-
schrieben. — In Zeile 16[hat der Schreiber hinter Jü\«3) Hü pa stürih
erst, iflsfV ö mihryön geschrieben, dann, wiederum fälschlich,
25 (statt^)^ü)KCV äturfarnbay); die Worte ö mihryön sind richtig ausge-
strichen, das folgende Wort ist versehentlich stehen geblieben. —
Zeile 16: Hinter ^ £ ^-*<y pas hac än fehlt f hac, das nicht zu ent-
behren ist-, man vergleiche zur Konstruktion von zätan z. B.
Bd. 37. 11 f. = GrBd. 106. 3: u-sän yuxt 1 haca-s sät 'und von ihnen
30 wurde ein Zwillingspaar erzeugt'. — Zeile 17 zu Anfang steht i ^
statt F> ).
Ein fünfter Spruch, der sich unmittelbar an die eben behan-
delten anschließt, MhD. 18. 17—19. 2, gibt an, was alles zu einem
hatah gehöre, d. i. np. leada cHaus’. Leider enthält er Wörter,
3o die nicht sicher zu lesen oder zu deuten sind. Ich verweise dafür
auf Salemann ManStud. 1. 145. Das Verständnis der Stelle ist ohne
Kenntnis der Einrichtung eines hatah der SasanidenZeit nicht mög-
1 S. unten Z. 21 ff.