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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0020
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20

Christian Bartholomae:

xariders'; vgl. ferner PahlT. 23. 6, PAog. 97, PahlJn. 8.12, Vyt. 2. 62 f.;
— evxvatäyrAlleinherrscher' : xvatayih i trän sahr 'pa evxvatäyili o 'man
raset 'die Herrschaft über das iranische Reich, wird sie an mich
als Alleinherrscher gelangen?’ Kn. 158-, dazu evxvatayih 'Allein-
herrschaft, Einkönigtum’ Kn. 155 ff., 197; — DkM. 507. 13 steht
cancl xvatäytom (Superlativ) 'veh 'was vermutlich bedeuten soll: '(der
ist) zum Machthaber am besten geeignet’1); — xvatayiliän 'die
Königschen’, d. i. die Würdenträger des königlichen Plofs, PalilT.
132. 3; — xvatäyvär 'wie es einem König, Fürsten geziemt, regalis’:
patmöcan ixvatayvär 'königliches Gewand’ Kn. 132'). — Dazu kommen
endlich noch zwei Zusammensetzungen mit xvatay 'Herrscher’, die
sich einander in ihrer Bedeutung und Verwendung mehrfach be-
rühren: liatak xvatay (eigentlich "Hausherr’), worüber § 26 ff. ge-
handelt werden wird, und dd r xvatay (Kn. 34, 155, 197, 198,
DkM. 511. 19, PahlT. 18. 6, PV. 1. 18), das man allgemein sar-
xvatay liest und mit 'chief ruler, principal ruler, Oberherr, Gewalt-
haber’ übersetzt; s. aber § 18 a—c.
18 a. Ist die Lesung sarxvatäy, das wäre eigentlich
'Hauptherrscher’, richtig? Das scheint mir, trotzdem daß
GrBd. 208. 12 in dem freien Zitat aus PV. 1. 18 das erste
Glied der Zusammensetzung mit der Maske für sar 'Kopf’
(, usw., s. § 18 b) — rn d dah — geschrieben ist, und trotzdem
daß Antia Kn. 11 No. 17 zu ihrer Bestätigung ein npers. sar-
xuda anführt, keineswegs sicher. Die erwähnte Schreibung
beweist nicht mehr als daß eben die Abschreiber im 16. Jahr-
hundert sar\xvatay gelesen haben. Und das npers. Wort, wo
findet es sich — außer in Umsetzungen oder Phnschreibungen
von PahlaviTexten, wie z. B. in der npers. Version von PV. 1. 18
(s. Geiger PahlVersion 62) oder in der des Kn. in der Ausgabe
von Irani ? In den mir zugänglichen Wörterbiicliern ist es nicht
verzeichnet, und solange nicht ein sicherer Nachweis dafür
erbracht ist, zweifle ich an seiner Existenz. — Jedenfalls ist dem
mpB. Wort eine besondere Färbung in seiner Bedeutung zu
eigen; es besagt nicht'Gewalthaber’ oder 'chiefruler" schlecht-
hin, sondern es haftet ihm an allen klaren Stellen ein Makel
b San.jana DkS. 11. 46 korrigiert mit wenig Glück. — Vgl. zu den Ver-
bindungen mit cand Bthl. zEt&Wb. 26 No. 2; ich füge weiter hinzu ccmd pä-
toxsäy 'so gut (viel, usw.) als möglich’ PahlRivDd. 180. 7, 183. 11, 15.
2) In Sn. wird im gleichen Sinn sähvär verwendet, e. § 21 a. E.
 
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