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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0003
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I.

Eine von Quibell veröffentlichte Wandmalerei der 3. Dynastie
im Grabe des Hsj-R' bei Saqqära1 enthält die Darstellung dreier
bei den Ägyptern der ältesten Zeit beliebter Spiele — jeweils ein
Spielbrett und ein Kästchen mit den zum Spiel gehörigen ,,Steinen“.
Von diesen drei Spielen ist uns nur eines genauer bekannt,
das einzige von ihnen, welches das alte Reich überdauert hat.
Es ist das Brettspiel mit den quadratischen Feldern, das „ägyp-
tische Brettspiel“2 par excellence, dessen Bild ja eines der
gebräuchlichsten Zeichen der Hieroglyphenschrift geworden ist3.
Von den beiden anderen Spielen ist das eine m. W. sonst bisher
nur einmal belegt, und zwar Petrie, Medum pl. XIII (oben links),
wo es unter den Beigaben für den Toten auftritt und sein Bild
als Schriftzeichen hinter ö W — anscheinend dem Namen des
Spieles — steht. Aus der Abbildung bei Quibell wissen wir nur,
daß es mit schwarzen und weißen Stäbchen oder Steinen auf
einem in zahlreiche Querfelder geteilten langen und schmalen
Brette4 gespielt wurde.
Über das dritte Spiel dagegen sind wir etwas besser unter-
richtet. Das Bild bei Quibell zeigt ein Brett in Gestalt einer kreis-
runden Scheibe mit trapezförmigem griffartigen Ansatz5 (Abb. 1). Die

1 Quibell, Excavations at Saqqära V (1913), pl. NI u. XVI.
2 Vgl. Wiedemann, Das Brettspiel bei den alten Ägyptern, Actes du
Xme Congres internat. des Orientalistes (1894), Bd. 4, S. 37ff. Pieper, Das
Brettspiel der alten Ägypter (Wissenschaft!. Beilage zum Jahresbericht des
Königstädt. Realgymn.), Berlin 1909.
3 Der ägyptische Name dieses Brettes ist sn.t, vgl. z. B. Petrie, Medum
XIII; woher sein Zeichen zu dem Lautwert mn kam, ist m. W. nicht bekannt.
4 In Saqqära ist das Brett gelb gezeichnet, also wohl aus hellem (d. h.
Zedern?)- Holz gedacht; in der Hieroglyphe in Medum erscheint es weiß,
mit grünen Querstrichen.
5 Was Quibell (p. 19) unter „stand“ versteht, bleibt mir unklar.
 
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